6. Februar 2011

Sprachpolizist als humorlos entlarvt



Wie man sich am besten selber in den Arsch fickt, das hat Bastian Sick exemplarisch vorgeführt.

Die dafür angemessenen Worte hat sich Hal Faber ausgedacht.

Schlimmer als ein seine Auftragsgrenzen überschreitender deutscher Polizist ist nur der deutsche Sprachpolizist, der Regeln exekutiert und nicht verstehen will, was für ein formfreudiges Gebilde die deutsche Sprache ist. Wo Sprachknete auf große Knete trifft, hört der Spaß auf und der Justiv fängt an. Das ist der Fall nach dem Akkusativ, erkennbar durch die Frage "wen/was verklage ich heute?". Schuldig ist in diesem Fall der Ba‘al Azabab aller Leistungsschutzrechtler, die Suchmaschine Google und ihre Unfähigkeit, in Text-Snippets (Satire) angemessen zu kennzeichnen. Für jemanden, der die deutsche Sprache schrebergartenvereinsmäßig kleinmäht, ist dies natürlich ein schwerer Affront, ähem, Tort – oder muss es Realinjurie heißen? Ist das nicht gehopfen wie gespringt? Aber nicht doch. Was hier zu sehen ist, was Google als Snippet angeboten hat, nennen die Juristen eine "verkürzte Inhaltswiedergabe", weil der Vermerk Satire fehlt und die Suchmaschine damit zum "Störer" wird.

Die juristische Seite hat Udo Vetter beleuchtet. Die zwischenmenschliche Dimension läßt sich aus den Kommentaren zu seinem Beitrag herauslesen.

Ja, meine Herren Richter, es ist an der Zeit, google endlich mal die Leviten vorzulesen und diesen Datenmoloch zu einer harten Strafe zu verknacken. Sie sollen endlich die lustigen Seiten des Internet kenntlich machen. Das nützt auch mir, denn so verpasse ich keinen Spaß mehr. Der 1. April, er naht mit Brausen, die Scherze sind ein Grausen, da kann diese kleine Orientierungshilfe von großem Nutzen sein.