20. März 2011

Margot wieder mal

Nein, nicht Honecker, sondern Käßmann. Aber der Name ist Programm. Heute lautet das Thema

"Wir müssen die Libyer vor einem irrsinnig gewordenen Diktator schützen"

Müssen wir überhaupt nicht. Wir schützen ja auch nicht die Koreaner, Malaysier blablabla. Im Sudan hätten unter eineer solchen Prämisse längst eine Million NATO-Soldaten stationiert sein müssen, um das Volk zu schänden, äh zu schützen.

Also, was wir schützen müssen, das sind die deutschen Ölfelder, die von den Berbern verwaltet werden, und die Handelswege im Mittelmeer. Mehr nicht.

Auf Menschenrechte als auch Diktatoren und all diesen katholischen Kram hat der Westen schon immer geschissen. Dafür gab's keine Dollar.

Insofern ist der Krieg, den der Westen gegen Libyen entfacht hat, der schnöde Versuch, die Berber wieder unter die sittsame Gefolgsschaft zu bringen und den Nachschub mit Öl sicher zu stellen. Alle anderen Beweggründe kann man zusammen mit dem Toilettenpapier, auf dem sie geschrieben stehen, entsorgen. Bis auf zwei.

Erstens hat auch Gaddafi angeblich Milliarden von Geld im Ausland gebunkert, die der Westen einfach mal so eingefroren hat. Die Kontensaldi sind ja da, wäre also interessant, wem die irgendwann mal gutgeschrieben werden. Mir jedenfalls nicht. (Wäre auch im Falle Ägypten und Tunesien eine höchst aufschlußreiche und sicherlich erhellende Erkenntnis.)

Libyen verfügt über gigantische Süßwasservorräte, die erschlossen sind und munter sprudeln. Süßwasserkriege weden wohl nach dem Öl die nächsten sein, für die der Westen die Bomber aus dem Hangar läßt. Und kleine Puller, wie bei Sarkozy, dem Clown.

Und auch an Frau Käßmann der zarte Hinweis, daß die meisten Libyer keine Ahnung vom Evangelium und seinen Heilsgütern haben, ihnen das Evangelium aber gerade mit Bomben verklickert wird. Das werden die sich merken.

Passend dazu auch der Militärmeinung. Wenn ich von FOX interviewt worden wäre, hätte ich exakt das Gleiche gesagt.

Der Militäreinsatz internationaler Truppen in Libyen dient nach den Worten von US-Generalstabschef Michael Mullen nicht dem Sturz des libyschen Machthabers Gaddafi. Ziel sei es, die libysche Zivilbevölkerung zu schützen, sagte Mullen dem US-Fernsehsender Fox.

Zu deutsch: Wir bomben Libyen soweit in Schutt und Asche, bis wieder ein uns gefälliges regime an der lokalen Macht ist. Das Sagen haben immer noch wir.