4. April 2011

die große Jagd

Die große Jagd auf Westerwelle fand schon im vorigen Jahr statt. Ausgeklammert wurde damals nur ein einziges Themengebiet, daß er ideenlos und fleckenrein ist. Alles andere wurde ihm zum Vorwurf gemacht und in die Anklageschrift des Medienprangers aufgenommen. Die Jagd war eröffnet, doch nicht erfolgreich.

Nun ging es ganz schnell. Seit den Wahlen vom vergangenen Wochenende durften die Sturmschützen der Demokratie ihre Federhalter mit DummDumm-Geschossen füllen und nach Belieben feuern. Und um was für Kaliber es sich da handelte. Rösler, Lindner oder Leutheusser-Schnarrenberger. (Sueddeutsche)

Das würde im ersten Fall bedeuten, daß die FDP von den Hotelerie zu den Pillendrehern wechselt. Mehr würde kaum passieren.

Sei es wie es in diesem Lande ist, für den Rückzug Westerwelles gab es genausowenig Gründe wie dazumal beim Köhler. Hanebüchen insofern auch die Begründung, die dazu abgeliefert wird. Sie gibt nichts brauchbares her, ergo müssen nun die Schriftstller in den Qualitätsschreibstuben ran und den dürren Stoff mit Phantasie zu ausladenden Zeitungsseiten verarbeiten.

Es erstaunt immer wieder, mit welch kurzem aber heftigen medialen Dauerfeuer Politiker zur Strecke gebracht werden, die eigentlich noch Schonzeit haben. Oder hat jemand davon gehört, daß z.B. Frau Lötzsch oder Herr Ernst ins Visier genommen wurden, auch wenn sie eine ähnlich schmachvolle Wahlschlappe zu verantworten haben?

Ich jedenfalls bleibe bezüglich Westerwelle bei meiner Meinung.

Daß Problem bei Westerwelle war noch nie, was er gesagt hat, sondern daß er überhaupt was gesagt hat. Mir persönlich ist trotz Verfügbarkeit der besten und schnellsten Suchmaschinen der Welt keine intellektuell belastbare Aussage Westerwelles untergekommen.