Der Stürmer kann sich zuweilen auch als Niete erweisen. So geschehen im Falle von Michael Stürmer, der uns Die Fehler der USA bei der Tötung Bin Ladens verklickern möchte, ohne sich den entsprechenden Text durchgelesen zu haben.
Flink wie Michael nunmal ist, hat er sich einen Text aus dem New Yorker übersetzen lassen und diesen in seiner deutschen Version als Weisheit letzter Schluß verinnerlicht, statt die Geschichte im New Yorker zu nehmen, wie sie ist, als Geschichte, Märchen, Erzählung, Tagespoesie, politische Lyrik, Drehbuchidee, ganz nach Wunsch und Genrevorliebe.
Der Autor ist Historiker und Chefkorrespondent der "Welt"-Gruppe
Das erklärt wohl die Ausgeschlafenheit und Wachheit, mit der der Stürmer die westlichen Staatsgeheimnisse behüten möchte.