12. September 2011

Was? Mehr nicht?

SPIEGEL ONLINE 12. September 2011, 11:15 Uhr
SPD

Gabriel traut sich Kanzlerkandidatur selbst zu
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welt-online | SPD-CHEF | 12:15

Sigmar Gabriel traut sich auch Kanzlerkandidatur zu


Frau Nahles hat ja nicht von ungefähr darüber sinniert, ob der Wowereit eventuell Kanzler könnte. Nun mischt sich ein weiterer hochrangiger SPD-Bürokrat in die Kandidatenkür ein und bringt sich selber ins Gespräch, damit wenigstens einer für ihn ist, wenn es darum geht, den Kanzlerkandidaten zu küren.

Doch zwischen Spiegel und Welt liegen Welten. Während der Spiegel ein Selbstzeugnis von Gabriel widergibt, so mag man nicht recht glauben, was die Welt daraus gemacht hat. Das kleine Wörtchen auch impliziert, daß auch andere eine solche Auffassung vertreten, Gabriel sich nun diesem illustren Kreis angeschlossen hat. Außerdem, so haben wir gestern gelernt, wollen die Deutschen noch viel lieber Schmidt-Schnauze, den allerdings als Kanzler, nicht einfach nur als Kanzlerkandidaten. Möglicherweise ist die Reaktion dieses Herrn Gabriel damit zu erklärbar.

Nun muß ich das alles nicht weiter ernst nehmen, denn man lese es wirklich sehr aufmerksam, es geht eh nur um eine Kanzlerkandidatur, was immer das ist, denn die ist in keinem einzigen der umfänglichen Wahlrechtsparagraphen aufzufinden.

Kanzlerkandidatur, zu mehr reicht es bei Gabriel nicht mehr. Das ist etwas dürftig für jemanden, der nach der Inhabe des Vorstandspostens für Popmusik nun nach höherem Amte strebt.

Kanzlerkandidatur, wenn es nur darum geht, die traue sogar ich mir zu. Durchs Land gefahren werden, lustige Reden halten und lecker einkehren, dafür bin ich immer zu haben.

Kanzler ist was anderes, aber darum ging es ja nicht.