6. November 2011

und den Lenin läßte verschwinden

Es hat ja lange gedauert, bis ich einen passenden Bilderrahmen in der Größe 50x60 gefunden habe. Die liegen nicht einfach so zum Mitnehmen auf Halde. Gestern aber habe ich einen erstanden, der dreimal so teuer ist, wie die bei den Mc-Läden. Dafür auf den Millimeter paßgenau. Dann kam Besuch.

Endlich ha ick den Bilderrahm für mein Beatlesposter jekricht. Aba nur in weiß.

Wieso? Sieht doch gut aus. Wo hast denn das Bild eigentlich her?

Na dit is aus meine Schulzeit, aus'm Fotolabor. War meine erste Kopie, die ick mir jemacht hatte. Weeß bloß noch nicht, wo icks hinhänge.

Na hier, steht doch da gut, und den Lenin läßte verschwinden.


Den Lenin lasse ich nicht verschwinden, denn der ist echt, also mit Signatur vom Zeichner. Eine reine Bleistiftzeichnung von wann weiß ich. Allerdings sicher nichts, womit man Geld auf einer Auktion verdienen könnte, denn Lenin malt sich sicherlich gut. Ein versierter Bleistiftmaler sollte so an die 50 Stück am Tag hinkriegen, denke ich mal.

Der geht schon deswegen nicht weg, weil ich den vor Jahrzehnten geerbt habe. Der Vorbesitzer war eines der ersten Folteropfer der faschistischen Gestapo in Berlin. Der wurde von denen zum Krüppel geschlagen. Geholfen hat es denen nicht, denn er hat weiter das gemacht, was er für die richtige Wahl hielt. Sowas, mit so einer Geschichte, läßt man nicht verschwinden.