18. Januar 2012

Bücherverbrennung - eine gute Sache

Vorbildlich! So geht Bücherverbrennung in einer umweltbewussten Gesellschaft, die weiß, dass ein offenes Feuer auf dem Bebelplatz Gift für das Klima wäre.

Deswegen nun also diese Bücherverbrennung für Toleranz und Völkerverständigung.


Gideon Böss schreibt über die Bücherverbrennung, die umweltbewußte, gutmenschliche, nicht allzu öffentliche, fernab vom Bebelplatz, der so gar nicht hieß, als auf ihm Bücher verbrannt wurden, der Opernplatz hieß, als das gedruckte Wort mit einem Bann der Herrschenden belegt und dem Feuer dargeboten wurde.

Wer Bücher verbrennt, verbrennt eines Tages auch Menschen, hieß es einst. Wer Bücher umweltbewußt verbrennt, schlägt mit dicken Folianten eines Tages Menschen tot. Wer Bücher verbrennt, ist zumindest ein Kulturbanause, wenn nicht gar ein Kulturbarbar. Wer Bücher verbrennt, der beansprucht die Deutungshoheit des gedruckten Wortes für sich.

Dieser Blog literarischer Minimalkunst kann sich dem Lob von Gideon Böss für den mutigen Künstler nur anschließen und denkt darüber nach, als nächste Aktion die katholengerechte Verbrennung der Bibel ins Auge zu fassen. Die pädagogisch wertvolle Konklusio, die Gideon Boess bezüglich des mutigen Künstlers zog, die müßt ihr euch im Original durchlesen. Sie sei hier nicht verraten.