30. Januar 2012

scharfe Bräute

Ein Digitalfoto muss schon aus technischen Gründen geschärft werden.

Martin Vieten


Und welche technischen Gründe sollen das sein, sehr wohl bittschön? Religion ist, wenn es alle nachplappern, ohne sich Gedanken über den Gehalt der Aussage machen zu müssen. Selbst in der Digitalen Fotografie aus dem Heise-Verlag lese ich ab und zu derlei Unfug.

Schlüssig begründet hat es bisher nimand, doch alle schwätzen das Thema breit, um anschließend billige bis superteure, einfache bis komplizierte Software-Lösungen des Problems zu offerieren.

Ich selber habe im RAW-Konverter die Schärfung abgeschaltet, weil diese, egal in welcher Stärke, unverhältnismäßig in die Daten eingreift und das Bild versaut.

Aber solange Foto-Gurus das Sagen haben, wird man dieses Märchen nicht aus der Welt kriegen. So ist das nun mal mit religiösen Eifertum. Nicht auszurotten.

Um es an dieser Stelle mal allen Religionsfotografen zu geben. Ein digitales Foto muß mitnichten geschärft werden, weder aus technischen, noch aus religiösen Gründen, oder Gründen des Herdentriebs, weil andere das auch schon so behauptet haben.

Ein digitales Foto muß nur dann geschärft werden, wenn es geschärft werden muß. Nur dann.

Ich nehme mal das Beispiel von gestern, einen Ausschnitt daraus. Eines der beiden Bilder sind fast die Rohdaten, nur in der Gradationskurve einen kleinen Bogen zur Aufhellung genutzt. Mehr nicht. Das andere wurde genauso entwickelt, allerdings mit den default Werten der Schärfung im RAW-Konverter. Gradationskurve dann die gleiche. Keine weitere Bildebarbeitung notwendig.