8. April 2012

kurz getestet: Magic Lantern

Noch im September stellte ich eine kühne Behauptung auf.

Ich habe mich auch ausführlich in den Firmwarehack "Magic Lantern" eingelesen, das jedoch verworfen. Für Fotos bringt diese Firmware ein paar nette Ergänzungen, für die Filmerei ist mir das alles zu viel, was die da reingefummelt haben. Viel zu unübersichtlich und überladen.

Zum Jahresende hatte sich meine Meinung geändert, und ich formulierte eine Absichtserklärung.

Jetzt werde ich mich doch mal mit der magischen Laterne beschäftigen müssen, auch wenn ich es vor einem viertel Jahr verwarf. Wobei, einige wenige Verbesserungen in der Handhabung der Fotografie sind für mich wichtiger, zum Beispiel HDRs mit bis zu 9 Aufnahmen und einer Spreizung von 5 EV. Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der mir die Zeit für diese Experimente schenkt.

Die Installation auf der Speicherkarte dauerte nicht mal eine Minute. Dann habe ich mich kurz in die Menüführung eingearbeitet, vor allem, welche Funktionen für mich wichtig sind.

Schade, die von mir erwarteten 60 Frames bei Full-HD gibt es natürlich nicht. Da habe ich etwas mißverstanden. Gemeint ist, daß man die von Canon vorgegebenen Frameraten umfänglich beeinflussen kann, allerdings nur bis zur maximalen Grenze. Will heißen, ich kann jetzt auch 17 Frames einstellen, für was immer das gut sein soll. Oder ein Frame/sec. Das wäre für gar kein Licht bis wenig Licht sinnvoll. Dann hat die Kamera elend viel Zeit, jeden Frame zu belichten.

Egal, mich interessierte erst mal nur die HDR-Funktion. Die ist genial. Schande über Canon. Ich war bei eisiger Kälter schnell mal unterwegs und habe sinnlose Probebilder geschossen, insgesamt 15 HDR-Situationen, also Lichtsituationen jenseits der Darstellbarkeit am PC.

Angeklickt hatte ich im HDR-Menü dann 5 Serienbilder mit jeweils 1,5 EV Unterschied und automatischer ISO-Anpassung. Das macht in der Summe übrigens 6 Belichtungsstufen mehr, als es der Apparat so erfassen kann, dürfte also ungefähr an die 20 EV herankommen, was in etwa einem Kontrastverhältnis von 1: 1.000.000 entspräche.

So, jetzt kommt der Knaller. Ich muß nur einmal den Auslöser betätigen, dann knattert der Apparat die 5 Bilder hintereinander weg. Das Original erlaubt nur 3 Bilder mit einer maximalen Spreizung von 2 EV, und ich muß dreimal den Auslöser betätigen. Eine enorme Verbesserung.

Eigentlich ist Stativ und Fernauslöser Pflicht. Hab's an den Rohdaten schon gesehen, etliche Bilder sind verwackelt.

Trotzdem eine Freihand-Übung anbei, für all jene, die auch eine Canon haben und mit dem Gedanken spielen, die eine oder andere Zusatzfunktion via Magic Lantern zu nutzen.

Nun also eine HDR aus 5 Fotos mit Spreizung 1,5 EV und im Vergleich dazu das bestbelichtete per RAW-Konverter umgewandelt. HDR ist eh Ansichtssache und wissenschaftlich nicht belegbar, RAW-Entwicklung genauso. Der post hier ist ja auch nur für jene gedacht, die sich ebenfalls mit dem Gedanken tragen, mit dem Fotoapparat rumzuspielen, statt mit Ostereiern.