Um fünf Uhr in der Früh war es auch den Gruselpoppern zu lang geworden. Sie packten ihre Instrumente ein und überließen den Disputanten das Feld, die nach halb sieben von der Stadtwirtschaft verjagt wurden. Irgendwie habe ich ein paar Minuten Schlaf zwischendurch abgekriegt.
Um zehn ging es dann weiter. In Trachten gekleidete Einheimische zogen Boote auf Rädern durch das Dorf, deren einzige Funktion darin bestand, Eßwaren und staatlich erlaubte Drogen zu befördern und zu verkaufen. Vom Staat nicht erwünschte Drogen wurden abseits des Geschehens im Rudel geraucht. Offensichtlich sehe auch ich wie ein Zivi aus, der auf Drogenfahndung ist, denn der junge Mann, der die Tüte anwärmte, bekam einen riesen Schreck, als er mich sah. Geschah ihm Recht.
Ich selber bin maximal angepißt, denn neben einer Rotznase habe ich auch zu wenig Schlaf abbekommen. Morgen ist der Spuk wohl vorbei.
Ach ja, den Holzklotz haben die Hiesigen heute zu Wasser gelassen, einmal den gesamten Strand lang gefahren, um das Teil am Ende der Bootsfahrt madonnenmäßig dem Ozean entsteigen zu lassen. Zumindest habe ich die Motive ganz gut getroffen und die entscheidende Szene als Videoclip.
Dokumentiert wird die Veranstaltung später, wenn die Daten veröffentlichungswürdig aufbereitet sind.
Ich drückte mir heute Abend "Amused to Death" als Gegengift in die Ohren, doch das half nur marginal. Die Spanier sind immer noch heftig am Feiern. Wenigstens das können sie richtig, auch wenn mir das nicht gefällt, da ich heftig drunter leiden muß, denn soeben entern die nächsten Gruselmusikanten die Bühne. Sieht ganz danach aus, als ob sich Spanier nicht to death amusen können.