Mit der Lesesucht ist das so ein Ding. Sie beeinträchtigt die Geschlechtsheile, macht also impotent, und verhindert, daß sich der oder die Mensch den wesentlichen Dingen des Lebens widmen kann, also dem heilen Geschlecht.
Doch Lösung naht. In Form des Lesesuchtentzugs, der möglicherweise schmerzlich, dafür systembedingt sein wird. Alle großen Lesesuchtmittelhersteller haben sich in einer heiligen Allianz gegen die Lesesüchtigen verschworen, um sie mit brachialer Gewalt von ihrem verwerflichen Tun abzubringen.
Den "Kindle paperwhite" darf man zwar bestellen, doch wird er aller Voraussicht nach frühestens in der Woche ab 31.12. ausgeliefert. Das Gleiche gilt für den "Kobo glo", dessen Auslieferung auch in den Startlöchern verharrt. Nun kommt der dritte im Bunde und kündigt ein baugleiches Gerät an. Thalia möchte mit dem "Bookeen HD FrontLight" punkten, das technisch in der gleichen Liga spielt, wie die vorgenannten. Die haben alle um die 1024x768 Pixel an Bildschirmmfläche, was etwas über 200dpi Auflösung ergibt, also knackige Schärfe.
Wo ist das Problem? Nun, man kann die Dinger nicht kaufen, die gibt es gar nicht, und wenn, dann sind sie nur angekündigt, und wenn man sie vorbstellt, dann kann es passieren, daß sie auch irgendwann geliefert werden.
Ja, sind wir denn schon wieder soweit wie in der DDR, die den Westen in der Mikroelektronik fast überholt hätte, wenn das verflixte Jahr 1989 nicht gekommen wäre?
Weiter im Text, den wir dann irgendwann mal auf so einem Teil lesen wollen. Mit dem Gerät von Amazon ist man am Ende der Fahnenstange angekommen. Man bindet sich an diesen elektrischen Lesesuchtmitteldealer, denn die beiden anderen Geräte verstehen das DRM-Format von Amazon nicht. Mit dem Kobo oder Booken käme man weiter, bindet sich aber in gewisser Weise ebenfalls an einen der beiden Buchläden, auch wenn die Formate Adobe-DRM heißen, denn nun kommt das Problem.
Ich habe für den Jahreswechsel McKinty "Der sichere Tod" als Hardcover geschenkt bekommen. Dieser Roman hat noch zwei Nachfolger, die ebenfalls gut bis sehr gut sein sollen.
Die erste Aufgabe bestünde nun darin, diese Bücher elektrisch zu kaufen, also nicht per ecash, sondern als downloadbare Datei und für billiger als totes Holz.
Charlotte Roche mit ihren versauten Phantasien mag ich nicht. "Shades of Grey" auch nicht.
Mit Stand von heute bin ich eigentlich von der Lesesucht geheilt. Die große Buchindustrie hat sie mir gründllich ausgetrieben, nachdem ich mich dem Problem mit einer vertiefenden Recherche gewidmet hatte.
Nun folgt noch das große Freitagsrätsel. Der Einfachheit halber seien folgende Annahmen vorausgesetzt. Ein Hardcover von 500 Seiten soll 800 Gramm wiegen, ein eletrischer Buchleser 250 Gramm.
Angenommen, man will mit ca. 3000 Seiten verreisen. Das macht dann knapp 5 kg Buchmasse, die mitgeschleppt werden muß. Jetzt interssiert mich also das Folgende. Wieviel wiegt ein Buchlesegerät, wenn es mit 3000 Seiten elektrischer Bücher beladen wurde?