29. Dezember 2012

Wird DNA von Oberst Klein jetzt untersucht?

Oberst Klein
Forscher suchen nach Killer-DNA

28.12.2012 - 13:33 Uhr

Lassen sich Massenmörder anhand ihres Erbguts identifizieren? Gibt es ein Killer-Gen? Auf diese und weitere Fragen suchen Wissenschaftler der University of Connecticut eine Antwort. Ihr Forschungsobjekt: Die DNA von Massenmördern.

Am 4. September 2009 hatte Oberst Klein 142 Menschen durch einen gezielten Bombenangriff auf Tankwagen ermorden lassen.* Tage nach dem Ende des Blutbads wurde er in die BRD zurück beordert.

Auf der Suche nach dem Motiv für das grausame Massaker tappen die Ermittler noch immer im Dunkeln.

Jetzt sollen die Genetik-Spezialisten bei der Aufklärung des Falles mithelfen! Die Mediziner hoffen in Kleins DNA Hinweise auf mögliche Abnormalitäten zu entdecken, die das Risiko für aggressives oder gewalttätiges Verhalten erhöhen.

Die Erbgut-Analyse werde „mehrere Wochen in Anspruch nehmen“, mit einem Ergebnis werde „voraussichtlich nicht vor Ende Januar“ gerechnet“, sagte eine Sprecherin der staatlichen Gerichtsmedizin.

Allerdings dämpften Experten sogleich die Hoffnung auf eindeutige Erkenntnisse. Dr. Sanjay Gupta, Medizin-Experte: „Es sind bislang keine Gene für Krankheiten oder Geisteskrankheiten bekannt, die zu einem Verhalten wie in diesem Fall führen können.“

Vermutlich könne auch bei Brigadegeneral Kleins DNA weder ein einzelnes Gen noch eine Gen-Mutation als „rauchender Colt“ identifiziert werden. Wahrscheinlicher sei, das hunderte, womöglich tausende Gene involviert seien.

Und Professor Arthur Beaudet vom Baylor College of Medicine in Houston (Texas) sagt: „Ich glaube nicht, dass eine einzelne Mutation alles wird erklären können.“

Allerdings gebe es bestimmte Gene, „die zumindest mit aggressivem, wenn nicht gar mit gewalttätigem Verhalten“ in Zusammenhang stünden. „Einige könnten Mutationen aufweisen, die sowohl Schizophrenie als auch mit der Schizophrenie verwandtes, gewalttätiges Verhalten auslösen“, so Beaudet.

Der dringende Rat des Experten an seine Zunft: „Meiner Meinung nach können wir eine Menge aus diesem Fall lernen und wir müssen auch mehr darüber in Erfahrung bringen.“
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*Die einen sagen so, die anderen so.

WAZ

Bei dem Luftangriff der Bundeswehr auf zwei Tank-Lkw in Afghanistan waren im September 2009 viele Menschen gestorben.
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Junge Welt

Bremer Anwalt reicht weitere zehn Klagen für Opfer des Massakers vom September 2009 ein. Der Täter ist mittlerweile Brigadegeneral. Der frischgebackene Brigadegeneral Georg Klein wird erneut mit seinem Verbrechen konfrontiert...