21. Februar 2013

Grünkohlessen

Heute ist der wichtigste Feiertag auf Sylt. Grünkohlessen. Und Biike-Brennen.

Nicht im Sinne von arbeitsfrei, sondern in der Reihenfolge Essen und Feier.

Grünkohl geht so. Grünkohl, durchzogenes Kaßler (Kasseler), Brühwurst, Schweinebauch und/oder -speck und Kartoffeln nebst selbst gefertigter Bra­ten­sauce oder der von Maggie.

Schmeckt lecker und macht satt.

Biike-Brennen ist nichts weiter als ein großes Lagerfeuer. Mit Kapelle, Musik und Trara geht es zur Feuerstätte, wo wohlfeile Reden gehalten werden. Dann werden die großen Stapel an Biiken, eine einheimische Nutzlospflanze, ange­zün­det. Feuer ist wichtig für Menschen. Dieses Feuer gilt jenen Sylter Fah­rens­leu­ten, die justamente heute Abend mit ihren Schaluppen zum Walfang gen Grönland aufgebrochen sind. Es ist ein letzter lichter Gruß der Lieben daheim, denn etliche der Walfänger werden die raue See und harte Jagd nicht über­leben und demzufolge nicht mehr heimkehren.

Tja, es ist zwar kein arbeitsfreier Tag, doch morgen wird man etlichen Leuten ansehen können, daß viel gefeiert wurde. Der Strand heute Abend war schon mal leer gefegt. Ich werde mich höchstens mal auf die Düne machen, von der ich die beste Sicht in alle Richtungen habe, um das eine oder andere Feuer abzulichten, so daß ohne Stativ in der Dunkelheit überhaupt machbar ist.

Heute war auch die Sonne in Bestform, so daß wenigstens ein paar Bilder mit strahlend blauem Himmel enstanden sind. Eine Woche lang gab es nur grau in grau.