Eigentlich sind es ja hiesige. Über Norwegen, den dort stattfinden Winterschlußverlauf, der um etliche Lux heller, farbiger, wolkenloser, besser riechender als hier auf Sylt sein soll, also viel Sonne bei herzenserwärmendem Klimawandel, den wir uns auch hier wünschen täten wollen müßten.
Auf einmal war sie da. Die Sonne mit keine Wolken am Himmel. Ich kam erst sehr spät in die Gänge, packte die Lichtbildgestaltungsapparate ein und stiefelte runter zum Meer, das lustlos in den Sand reinschwappte, da der scheiß Ostwind (der alte Mann am Meer gestern) wieder vorherrscht. Ich stiefelt erst in die eine Richtung, nur um unterwegs festzustellen, daß mein 12 Jahre altes, damals sauteures Telezoom (28-300) die Hufe hochgerissen hat. Der nahende Sonnenuntergang 1.Klasse war damit nicht mehr ablichtbar, da der Zoom hakelt und stottert.
Zurück ins Quartier, anderes Glas aufgeschraubt, Glück gehabt. Ein paar Bilder sind dann doch was geworden.
Auf La Gomera habe ich mehr als einmal erlebt, daß die Zuschauermenge bei besonders spektakulären Aufführungen des Weltuntergangs Beifall klatschte, sobald dem Planeten blutfarben die Lebenslichter ausgeblasen wurden.
Das war hier nicht ganz so, doch immerhin wurde ich auf einmal von nicht ganz wildfremden Frauen angequatscht, wann und wo man denn die Bilder sehen könne. Außerdem durfte ich mir einige Rezensionen des soeben zu Ende gegangenen Naturspektakels anhören, die sowas wie verbaler Beifall für die entgeltfreie Show waren.
Für eine war dies dann der Aufhänger, sich anderen wichtigen Themen zu widmen, Themen, die zumindest ihr wichtiger waren und mit Fotografie nichts zu tun haben. Habe ich sie halt ein Stündchen bespaßt, muß ja auch mal sein, wenn die beste Schnieflösung zur Zeit aus einem Ultraschallvernebler kommt, der mit billigem Steinsalz befüllt wird. Das weiße Pulver, das man so aus den Mafiafilmen von früher kennt, müßte man selber mitbringen, wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt. Das sei zu teuer.
Nun gerüchtete es gestern, daß es die nächsten Tage in frühlingslichtähnliche Abendgestaltung gehen solle, da über Norwegen keine Wolken gesichtet wurden, die das Wetter hier trüben könnten, was Hoffnung auf eine lange Wanderung von der Südspitze der Insel bis zur dünnsten Stelle macht, dies bei oppulenter Bestrahlung.
Möglichwerweise geht es nochmal zur Uwe-Düne, wenn der Zeitfond es zuläßt, immerhin sind das an die zweieinhalb Stunden Fußmarsch, die Anfertigung von Beweisfotos eingeschlossen. Muß ich bei dem niedrigen Sonnenstand eben auf HDR machen, was ich gerne vermeiden würde.