11. April 2013

wir lernen Rechnen mit dem Spiegel

Das mathematische Fachmagzin aus Hamburg beglückt uns heute mit einer besonders schweren Aufgabe in hoher Mathematik.

SPIEGL-ONLINE 11. April 2013, 17:52 Uhr
Meeresmüllkonferenz in Berlin

Umweltbundesamt will Zwangsabgabe auf alle Plastiktüten

Berlin - Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts (UBA), hatte ein plastisches Beispiel parat. "Das ist ein Güterzug vollgepackt mit Meeres­­müll von hier zum Mond und halb zurück", versucht er die Menge von bis zu 142 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren zu veran­schau­lichen.


Wir wollen jetzt nicht wissen, wie lang die zulässige Länge eines Güterzuges überhaupt ist. Das differiert von Land zu Land. Hierzulande sind es um die 750 Meter. Da wird ein Güterzug nicht ausreichen.

Wir wollen wissen, wieviel Tonnen Müll ein Güterzug der von Herrn Präsi­denten postulierten Länge pro Meter Güterzuglänge abtransportiert werden können.

Qautsch, wir wollen wissen, welche Fehlertoleranz die Müllsimulation des Herrn Präsidenten aufweist, da er uns nicht verriet, welchen Abstand er für sein Rechenwerk zwischen dem Hier und dem Mond zugrunde legte. Die Hälfte davon können wir gerade noch so alleine, da bedürfen wir keiner präsidialen Hilfe.

Egal. Eigentlich wollen wir wissen, wieviele Güterzüge des bisherigen Rekord­halters nötig gewesen wären, um die Tonnage wegzuschaffen bzw. wie lang dieser Güterzug gewesen wäre, wär er zum Einsatz gekommen und wieviel Prozent dies von der Länge desjenigen des Herrn Präsidenten sind.

Fragen über Fragen. Und soviel zu Beispielen aus Plastik.

Was wir hingegen nicht wissen wollen: Wieviel verdient der Erfinder der Pfandleihe für Plastiktüten?