13. Mai 2013

Premiummedien bestätigen Die Anmerkung

Das waren noch Zeiten, als ungeniert grimmepreisverdächtige Grimms­mär­chen verbreitet wurden, das deutsche Internet sei dermaßen innovativ, kun­denfreundlich und Dukaten scheißend, auf daß der Mausschubser eines Tages nur noch die in Hülle und Fülle vorhandenen Premiuminhalte deutscher Qua­litätsproduzenten konsumiert, so daß die Spargroschen einem Orkan gleich in die Blechdosen der Verleger purzeln.

Scheiße war, Leistung lohnt sich nicht mehr, ergo wurden die Premiuminhalte gar nicht erst produziert, sondern gleich der redaktionelle Müll auf den Servern der Medienhäuser hinterlegt. Weil den auch keiner so richtig haben will und ernst nimmt, wurden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages eingeschal­tet. Sie mußten beschließen, daß jede Produktion eines deutschen Medienhauses excellenter Qualität ist und somit zu schützen sei. Leistung muß beschützt werden.

Und nun? Nun jammern die Verleger rum, daß ihr Klingelbeutel immer noch leer ist. Niemand spendet ihnen. Niemand will was von ihnen.

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Die Anmerkung hat dem nichts hinzuzufügen, sondern wiederholt sich an dieser Stelle.

Das Problem ist der Spiegel höchstselbst, bzw. dessen Geschäftsmodell. Das lautet schlichteg, wir verklappen in Größenordnung Werbemüll auf die Bild­schirme der Mausklicker und bieten ihnen nebenbei ein paar Schrottartikel aus unseren Papierkörben an.

Es ist nicht die Schuld der Mausschubser, wenn das Geschäftsmodell der Sued­deutschen und artverwandter species nicht funktioniert, denn die Maus­schub­ser wurden behufs dessen nie gefragt. Das haben sich die Dummköpfe der Sueddeutschen ganz alleine ausgedacht. Oder eingeredet bekommen. Dann sollen sie die Suppe auch auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben, aber nicht betteln gehen.

Um nichts anderes handelt es sich nämlich, um öffentliche Bettelei der Qualitätsmedien. Habta ma 'n Euro?
Hamwa nich, geht woanders betteln. Niemand will und niemand braucht eure verkackte Werbung.