17. Juli 2013

Gesülze zur Netzneutralität

SPIEGEL ONLINE 17. Juli 2013, 11:25 Uhr
Netzneutralität

EU entwirft das Zwei-Klassen-Internet

Statt sich für Netzneutralität stark zu machen, will die EU-Kommission die Gleichbehandlung der Inhalte im Netz aufgeben. Ein entsprechender Entwurf begünstigt die Anbieter, nicht die Kunden. Netzaktivisten sind verschnupft, Wirtschaftsminister Rösler kündigt Widerstand an.

Die EU-Kommission schlägt in einem Entwurf für das Europäische Parlament vor, den Begriff der Netzneutralität weiter zu fassen, als er bislang vor allem von Netzaktivisten definiert wird. Die verstehen darunter die Gleichbehandlung von Online-Inhalten durch Service-Provider, ganz gleich welchen Inhalts oder Herkunft.


Der Artikel ist ein unheilvolles Gesülze, also eine Ansammlung deutscher Worte mit einem summierten Aussagewert von Null.

Die bisher beste Zusammenfassung über Netzneutralität las ich als Käufer des aktuellen Heftes der ct'. Dieses Wissen kostet allerdings 4 Euro und 20 Cent.

Richard Sietmann nimmt dabei die größten Irrtümer in der Debatte ausein­ander, wie es so woanders bisher nicht zu lesen war. Vielleicht entschließt sich der Heise-Verlag ja zur Freigabe des Artikels für lau, da er ein Meilenstein in der Zusamenfassung und Auseindersetzung mit dem Diskussionsgegenstandes ist.

Irrtum 1
Netzneutralität ist die Gleichbehandlung aller IP-Pakete

Irrtum 2
Ein Mehrklassen-Internet verstößt gegen Netzneutralität


usw. bis zur Nummer 12. Genüßlich zerplückt er unter Irrtum Nummer 12 jenes Argument der Telekom, die einsamen Omas, die Unmengen von Heimat­filmen saugen, blockieren die Bandbreite für alle jene, die mal gelegentlich einen Fick- oder Selbsbefriedigungsfilm sehen möchten. Deswegen gehören die Omis abkassiert, um den an der filmischen Darstellung von Natürlichkeit interessierten Mitmenschen mehr Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen.