zeit.de
DATUM 06.08.2013 - 19:53 Uhr
VON Tom Sundermann
Beinahe auf der rechtsextremen Spur
Die Soko "Bosporus" suchte eifriger nach rechtsextremen Tätern, als bislang bekannt.
Es mag ja sein, daß man auch am Bosporus Nazis findet, so man dort eifrig sucht. Doch wie die Überschrift bereits sagt, sie waren eben nur beinahe auf der rechtsextremen Spur, zu deutsch, wahrscheinlich meilenweit von den Tätern entfernt. So ist es dann auch heute noch. Aus dem Prozeß ist bisher nicht ein einziger Fakt herausgesickert, der auch nur irgendeinen Verdacht gegen einen der Angeklagten erhärtet oder gar beweist. Leumundsfragen und Stilkritik sind laut deutschen Medien die wichtigsten Prozeßkennzeichen.
Davon abgesehen, bisher war nicht bekannt, daß überhaupt jemand nach Rechtsextremen suchte, schon gar nicht eine gesamte Soko, die schon per Namen kund tut, wo sie die Täter vermutete. Alleine die Äußerung der Vermutung, es könne sich ja statt um Drogenkriminalität um schnöde Haßmorde handeln, ist gegenüber keiner Suche im Haßmordmilieu Sucheifer pur.