8. August 2013

Vergleiche verbieten

Erst kürzlich hatte ein deutsches Gericht verfügt, ein Vergleich mit Hitler ist nicht zulässig. Kurz darauf lehnte Merkel einen Stasi-Vergleich ab.

Nun ist es Marko Martin, der für das Vergleichsportal welt.de herausfand, daß historische Vergleiche meistens in die Hose gehen, und der den Vorschlag un­ter­breitet, zukünftig auf Vergleichs-Folklore zu verzichten, nicht ohne selber nochmal ein vergleichendes Folklorefeuerwerk zu zünden und den von ihm so vehement abgelehnten historischen Vergleich zu bemühen.

Zwar ist es tatsächlich ein himmelweiter Unterschied, ob eine Einparteien-Diktatur ihre nach Demokratie lechzenden Bürger bespitzelt oder ob eine moderne Demokratie die Informations-Möglichkeiten des Internets nutzt, um die Bevölkerung vor terroristischen Anschlägen zu schützen.

Aha. Das hat die Geheimredaktion des Blogs bisher so nicht gesehen und fragt sicherheitshalber an, welche terroristischen Anschläge das gewesen sein sollen, vor denen die Bevölkerung mit den Informations-Möglichkeiten des Internets geschützt wurde?

Meint der geschätzte Vergleichsexperte möglicherweise jene Telefonkoferenz, die die Al-Kaida 2.0 via Skype führte und die dank Hilfe von Microsoft gerade noch rechtzeitig angehört werden konnte, um die beiden Trucks, die sich vom Jemen aus auf den langen Marsch nach Washington D.C. aufgemacht hatten, vermittels einer ferngesteuerten Drohnen zu pulverisieren?

So sind sie, die Zweinuller Terroristen. Anrufe mit Wegwerfhandys sind out. Demokratische Abstimmung der Anschlagsziele via Telefonkonferenz, so geht das heute.

Verbleibt den Profi-Vergleichern des Blogs nur jene Forderung, die sie schon seit Jahren fordern: Vergleiche verbieten!