SPIEGEL-ONLINE 25. Januar 2014, 13:13 Uhr
Spruch nach Bayernsieg
Thomas Müller, Männerfußballer
"Wir haben echten Männer-Profifußball gespielt."
Die deutschen Fußballfrauen sind übrigens aktuelle Europameisterinnen. Und Sie so, Herr Müller?
Wir wissen nicht, wer Peter Ahrens ist. Für den Fortgang der Fußball-Bundesliga ist das auch ohne jede Bedeutung. Auch die Geschichtsbücher des Fußball werden ohne ihn auskommen müssen.
Auch wenn uns Der FC Bayern nicht interessiert, seien ein paar Dinge, die Herr Ahrens offenbar nicht weiß, öffentlich kundgetan. Müller war Teilnehmer am Sieg in der Champignon-Liga, hat den Bayern zum Meister-Titel veholfen und Alkohol aus einem Pokal geschlürft. Außerdem marschiert er stramm auf die Millionengrenze zu, die Einkommensgrenze, falls die nicht längst überschritten ist.
Ach ja, er müßte nur etwas mit der Schulter zucken und schon lägen die Europameisterinnen reihenweise auf dem Rasen.
Fußball hat was von der Bundeswehr. Frauen sind da fehl am Platz. Weitestgehend jedenfalls.
Frauenfußball hat was von dritter oder vierter Liga. Man tut es sich nur in großer Not an, oder weil örtlich nichts anderes geboten wird.
...unausgesprochen, aber folgerichtig: Frauenfußball. Ein weibisches Spiel, Warmduscher-Kick.
Unausgesprochen, aber folgerichtig wäre aber auch, daß sich Müller einen kleinen Seitenhieb auf schwuchtelige Balltreter gönnte. Für soviel Zwischen-den-Zeilen-Geschreibe- und -Gelese darf dann auch der Platz sein, auch wenn es Herr Ahrens nur ganz verhalten andeutet.
Dann hab ich's falsch verstanden
Hab verstanden: "Kein Schwulengekicke"; sorry!
Doch zugunsten des Angeklagten gilt:
Außerdem ist Frauenfußball wie Pferderennen mit Eseln.
Qualitativ nicht mal annähernd so gut.
Einige wenige Worte zum gleichen Thema, nur in anderer Uniform.
Soldaten halten Frauen in der Bundeswehr für ungeeignet - Sueddeutsche
Soldaten halten Frauen bei der Truppe für untauglich - Spiegel
Frauen in der Bundeswehr zunehmend unbeliebter - MDR
Wachsender Groll der Männer gegenüber den Frauen - Florian Rötzer
Große Vorbehalte gegen Frauen in der Bundeswehr - Die Welt
Soldaten sehen wegen Frauen Kampfkraft schwinden - FAZ
Soldaten halten Frauen in der Bundeswehr für untauglich - Tagesspiegel
Die Schlagzeilen beziehen sich alle auf die gleiche Erhebung. Dann darf noch einmal ein zweiter Grundsatz soziologischer Praxis dargelegt werden. Wenn ein Soldat behauptet, Frauen sind für die Truppe untauglich, dann nimmt man das so hin, weil er ein Problem hat. Behauptet das ein zweiter, ist das sein Kumpel. Sagt es auch ein dritter, kann was dran sein. Und sagen es weitere, dann stimmt es auch.
Die korrekte Schlagzeile aller Medien hätte eigentlich heißen müssen:
Frauen sind für die kämpfende Truppe nicht geeignet.
Und nein, lieber Torsten Krauel von der Welt, auch wenn sie das behaupten:
Frauen an Waffen werden noch lange Gefühle wecken
Es braucht eine Phase der Gewöhnung.
Das tun sie, sicherlich, aber nicht, wenn sie eine Waffe tragen. Man gewöhnt sich auch nicht dran. Den Gedanken kann er gleich wieder vergessen.
Man wünscht sich bei dermaßen viel Gesülze ja fast, daß es einer hübsch aussehenden schlanken Blondine mit einem in Deutschland beim Vater zurückgelassenen Bub von 4 Jahren in Afghanistan doch noch die Gebärmutter zerfetzt und solche Schriftsteller wie Herr Krauel und Gleichgesinnte die Botschaft ins traute Eigenheim des Witwers tragen müssen.
Frauen, die lange Gefühle wecken, verfügen über die Waffen einer Frau. Die brauchen kein Schießgewehr, um den little Willy beim Mann groß rauszubringen.