1. Februar 2014

terroristische Schnellboot-Autofähre


Foto: Einfahrt einer Schnellfähre in den Hafen Agaete (Gran Canaria), mit der flugs gen Teneriffa übergesetzt wurde. Im Hintergrund der Teide, 93 km vom Fotostandort entfernt.

Die Welt: Bei Ausbruch der Mali-Krise fragten sich die meisten deutschen Politiker: Wo ist das überhaupt? Wieso ist diese Wüste wichtig?

Ischinger: Weil es mit dem Auto nur ein paar Stunden dauert, bis ein Terrorist oder Flüchtling die Fähre nach Europa erreicht.


Die Fahrzeit der Schnellfähre zwischen Teneriffa und Gran Canaria beträgt ca. 80 Minuten, kostet drei Delphinen das Leben und verschafft bei ent­sprechen­dem Wellengang etlichen Passagieren Magen-Darm-Beschwerden. Davon abgesehen gibt es großen Ärger mit der Schnellverbindung, denn die Zahl der Überfahrten wurde mangels Auslastung gekürzt. Wie weit eine Tankfüllung eines solchen Katamarans reicht, das wissen wir nicht, insofern können wir die Reichweite ohne Nachtanken nicht an Eides statt bezeugen, es könnten an die 1.000 Kilometer sein. Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 75 km/h wäre das Schiff etwa 13 Stunden unterwegs. Von Teneriffa nach Gibraltar sind es Luft­linie 1.372 Kilometer, macht 18 Stunden Fahrzeit. Jetzt muß man nur noch in ein paar Stunden von Mali zu einem Fähranleger an der afrikanischen Küste gelangen, dort eine abfahrtbereite Schnellfähre kapern, nach Gibraltar und die Europäer terrorisieren.

Das Wehrersatzkommando des Blogs würde da einen genügend großen Zeit­puffer ausgemacht haben wollen, der vollkommen ausreicht, sogar deutsche Kindersoldaten soweit zu drillen, daß sie den terroristischen Ansturm aus Mali abwehren. Von den Frauen in der Bundeswehr wollen wir gar nicht erst reden. Die machen das zwischen Kinderbetreuung und Schießtraining.