SPIEGEL-ONLINE 21. April 2014, 10:37 Uhr
Jemen
US-Drohnen töten Dutzende Qaida-Kämpfer
Ganz nebenbei haben diese Drohnen wieder mal einer ganzen Hochzeitsgesellschaft die Lebenslichter ausgeblasen, oder einer Schulklasse, die fußläufig in die Dorfschule unterwegs war. Doch das ist nicht die Frage die wir uns stellen. Das ist eine Frage, die der gute Leutetöter und Friedensnobelpreisträger Obama nur selber beantworten kann, wieso seine Hochpräzisionsmordintrumente immer die falschen Leute töten.
Möglicherweise jedoch war es auch Obamas österliche Freude, jemenitische Bauern bei der Feldarbeit wie Karnickel abzuschlachten. Die waren zum Osterfest halt am falschen Ort.
Wir wollen von den technisch versierten Lesern des Blogs wissen, woher eine solche Drohne weiß, was und wer ein Qaida-Kämpfer (Spiegel) ist und wieso dann trotzdem süße kleine Kinder zu jemenitischen Wüstenstaub verbrutzelt werden. Kann uns da jemand die technische Raffinesse dieser Flugkörper leaken?
Das Völkerrecht interessiert uns in diesem Zusammenhang nicht die Bohne, da es ohne Belang ist, solange Obama als auch Spiegel großzügig drüber hinwegsehen und Merkel das tapfere Schweigerlein gibt. Außerdem ist der Jemen nicht die Ukraine.
[update 22.04.2014 08:45 Uhr]
Jakob Augstein hat dazu ein Minderheitenvotum beim Spiegel veröffentlicht.
Wer über einen Abschied vom westlichen Alleinvertretungsanspruch nachdenkt, der wird im neuen SPIEGEL daran erinnert, dass der Westen sich dem Konflikt zwischen "Macht und Mission" nicht entziehen könne - wobei die Macht eine Kategorie böser Russen und Chinesen ist und die Mission eine des guten Westens.
Viele Menschen auf der Erde hätten Mühe, diesen Unterschied zu erkennen...
Wenn man sich einmal an das gute Gewissen gewöhnt hat, will man nicht gerne davon lassen.