26. Juli 2014

NSU: Fall Kiesewetter reloaded

Wir hatten vor langer Zeit die statistische Tatsache bemüht, daß in der BRD über 90% aller Tötungsverbrechen aufgeklärt werden, vor allem auch deshalb, weil Kosten und Personal keine Rolle spielen. Sobald es um Leib und Leben geht, gibt es Ressourcen satt, den Erstanlauf an Ermittlungsarbeit zu bewältigen. Erst später, viel später, wird alles auf das Normalmaß polizeilicher Ermittlungen zurückgefahren.

Es wäre jetzt interessant, die Stichprobe Tötungsdelikte mit der Stichprobe Tötungen von Polizisten vergleichen zu können, zumindest statistisch. Ermittlungsmotivatorisch ist uns klar, was da vorgeht. Die Ermittler knattern doppelt so heftig an der Aufklärung des Verbrechens wie für gewöhnlich. Es war einer von denen, da ist es eine Ehre, das Kriminalpuzzle zu lösen.

Damit kein Mißverständnis entsteht. Die Statistik hilft uns im Fall Kiesewetter keinen Schritt weiter, sowenig uns die Erkenntis weiterhilft, daß jeder 10. Deutsche Durchfall hat. Wir sind jeder 10. und haben keinen. Sie dient allerdings als Verstärker für das Kribbeln in den Fingern, daß es bei den Ermittlungen in Heilbronn gewaltig stinkt. Wir würden das Monatsgehalt eines Innenministers von Baden-Württemberg setzen, daß Ermittler 47, der die Spuren 765 bis 782 abarbeitete, weiß, wo man der Täter habhaft wird. Möglicherweise hat er dieses Wissen sogar an den engen Kern der Sonderkommission durchgereicht. Sie sagen's aber keinem. Aus Selbsterhaltungstrieb?

Stimmt unsere Vermutung auch so, wie wir sie ab und zu behaupten?

Erschossener Polizist war Zufallsopfer
dpa | 25.07.2014 16:23 Uhr

Zu dem schnellen polizeilichen Erfolg 26 Stunden nach der Tat habe der Einsatz von bis zu 100 Beamten beigetragen, einige hätten ohne Pause durchgearbeitet.


Dann fragen wir uns, was im Fall der ermordeten Polizistin Kiesewetter und ihres schwer verletzten Kollegen anders und damit absichtlich schief gelaufen ist, denn die war kein Zufallsopfer sondern wurde absichtlich ermordet. Bei ihrem Kollegen hatten die Mörder Pech.

War sie möglicherweise verdeckte Ermittlerin der Selbstreinigungsräfte der Polizei (Dezernat für innere Schweinereien), dem KKK zu dicht auf den Fersen? Nutzten die die Gunst der Stunde und entledigten sich eines vermeintlichen Problems?

Die beiden Uwes waren's nicht. Da würden wir uns sogar mit Götzl anlegen.

Da wir das Thema gerade am Wickel haben und Wochenende ist, sei abschließend eine Frage gestattet. Was stimmt hier nicht?

Niemand außer ihren Anwälten weiß, wie Zschäpe tickt, ob sie reuig ist oder immer noch der NSU-Ideologie anhängt.

Finde mindestens drei Fehler.

SPIEGEL-ONLINE 12. November 2011, 16:03 Uhr
Braune Zelle Zwickau

Neonazi-Terroristen hinterließen Geständnis auf DVD


Es gibt ja ein Bekennervideo (Spiegel und alle angeschlossenen Terrormedien), vermittels dem die Täterschaft quasi in Sekunden ermittelt werden kann. Zu dem Video an sich hatten wir mal eine längere Problemrolle ausgefertigt, die sich nach bisherigen Erkenntisstand so bestätigte. Ermitller aller Ebenen und Zuständigkeiten haben es bewußt oder auf Anweisung verabsäumt, diese Bekenner-DVD oder mehrere forensisch untersuchen zu lassen, so daß der Beweiswert vernachlässigbar ist.

Oder doch nicht?

Wie kommt ein Polizeifoto mit einer Übersichtsaufnahme des Tatorts in ein Bekennervideo? Wer bekennt sich damit zu was?

Warum wird das seit 2011 auf DVDs hinterlassene Geständnis streng geheim gehalten?

Und wie kommt eine Polaroidaufnahme von der Auffindesituation des Enver Şimşek auf die Bekenner-DVD? Abgesehen davon daß der NSU erst 2007 oder so gegründet wurde, somit 2000 keinen Mord begangen haben kann, wie die wikipedia lügenderweise behauptet.

Die Anfertigung und Übergabe der beiden Polaroids wurde dokumentiert. Nicht dokumentiert wurde der weitere Werdegang der Aufnahmen, bis eine der beiden Aufnahmen 2011 in einem Video wieder auftaucht.

Herr Ziercke? Können sie erklären, wer apabiz die DVD zugesteckt hat?