Dürfen Bilder von der Enthauptung des US-Journalisten gezeigt werden?
Ja.
Wir hatten ja kürzlich die Expertin für ethische Fickbilder im Interview, die sich eindeutig pro Bilderveröffentlichung äußerte, da sie der Aufklärung dienen.
Im Falle des Fotoreporters besteht die Aufklärung schlicht darin, den Arschkrampen, die von Frieden faseln und Krieg meinen, ihre Larve vom Gesicht zu reißen. Wer sich Bilder ansieht, die zeigen, was in einem Krieg Alltag ist, der kann sich eine Meinung bilden, mündig werden und Frontpfaffen nebst sozialchristdemokratischen Schmarotzern die Gefolgschaft verweigern.
Wenn es nach uns ginge, hätten Tagesschau und heute sogar die Pflicht zur Veröffentlichung, denn es wird manchmal auch korrekt berichtet. Mord vor laufender Kamera. Nguyen Ngoc Loan ermordet Nguyen Van Lem vor laufender Kamera. Das Bild und der Film haben ihren Beitrag zur Wende in der Bevölkerung der USA, als auch jenen Westeuropas, bezüglich des Vietnam-Krieges geleistet.
Wir schwifften leicht ab, wollten doch Prantls Wahrheit verkünden. Die geht so. Der Rötzer zitiert die Tagesschua, die den Prantl zitiert, der gesagt oder geschrieben haben soll:
"Das Kalkül der Terroristen, mit Schockbildern Furcht, Schrecken und Horror zu verbreiten, darf nicht aufgehen", ... Man darf sich nicht zum nützlichen Idioten von terroristischen Verbrechern machen." Die Redaktion sei sich einig, die Bilder nicht zu zeigen. "Es ist ausreichend, die Verbrechen schriftlich darzulegen", sagte Prantl.
Herr Prantl, wenn man sich nicht zum nützlichen Idioten der Terroristen machen will, dann muß man zeigen, muß, was diese Terroristen an Verbrechen begehen, gutheißen oder decken. Dann würden wir schon einen Beitrag aus ihrer edlen Feder erwarten, der das Schweigen von Merkel und Steinmeier zum inzwischen tausendfachen Mord an Zivilisten in der Ostukraine thematisiert. Zivilisten, die von Poroschenkos Armee mit Artillerie, Flugzeugen, Panzern und Granatwerfen in den Tod kartätscht werden.
Um es klipp und klar zu sagen, solange diese politischen Figuren kein Wort der Abscheu, vor allem keine Tat der sofortigen Beendigung des ukrainischen Bürgerkrieges erkennen lassen, aber Obama in den Darm krauchen, so tief es nur geht, solange ist uns ziemlich wurscht, was warum mit James Foley passierte und seinem Kollegen passieren wird.
Also Herr Prantl, die Nummer war nicht mal ein feuchter Pups, die sie da abgelassen haben, sondern eine Wiederholung und ist der Verwirrung bei der Sueddeutschen geschuldet, die Herr Graff so formulierte.
Wir fragen uns aber, welchen Informationsgehalt eines dieser Bilder enthält, der über den hinausgeht, den man in einem Text wiedergeben kann.
Fragt euch weiter. Schon morgen gibt's die nächsten Toten, in einem Krieg, der auch dann stattfindet, wenn ihr ihn verschweigt.
Wir haben das Foto mit dem abgehackten Kopf von Foley.
Es gibt mehr als genug Bilder, um den politischen Figuren zu zeigen, für welche Verbrechen sie verantwortlich sind. Oder um es mit Mario Adorf all jenen zu sagen, die um unsere Wählerstimme schleimen:
Ich scheiß dich sowas von zu mit solchen Bildern, daß du keine ruhige Minute mehr hast.
Prantls ganze Grausamkeit in zwei Sätzen. Ohne Bilder.
Es ist falsch, den Kurden Kriegsgerät zu liefern. Der Beschluss der Bundesregierung verstößt gegen die Grundsätze deutscher Politik.
Edelfedern wie Prantl und Artgenossen taugen nicht als Sackratten der Regierung. Es kratzt sie nicht, was die schreiben.