12. September 2014

NSU: der Bankraub in Arnstadt

Und? Wie geht’s?

Tierische Kopfschmerzen, aber genau deswegen bin ich ja hier. Irgendwas blockiert wieder mal das Gestänge.

Ich schauen mal, was da machbar ist.

Im Internet haben welche geschrieben, ich soll mich mal bei denen melden. Die wollen unbedingt, daß ich den Krimi weiter schreibe. Der scheint wohl auf Interesse zu stoßen. Ich habe aber gar kein Lust, mich bis zur Seite 500 schriftstellernd zu quälen.
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jjb: Lieber "Anmerker", danke für Ihre nette Antwort in Ihrem Blog. Wenn wir uns über die Auswahl der "Knallerthemen" und deren inhaltliche Belastbarkeit einig geworden sind, lassen wir Sie gerne vorab quer lesen von Ihnen. Ihr geschätzes urteil ist uns wichtig Sept 10, 2014 18:08:31 GMT 1
jjb: Sie können sich auch gern hier registrieren, dann können Sie auch im "heimlichen Blog für Interne" lesen. Spannend! Ihre klofrau wird ganz hibbelig werden... Sept 10, 2014 18:09:29 GMT 1
jjb: hätte außerdem den Vorteil, daß man nicht allzu offiziell und direkter kommunizieren kann Sept 10, 2014 18:09:47 GMT 1
Admin: sicher, der soll sich nicht so zieren, so jungfräulich :) Sept 10, 2014 19:22:21 GMT 1
Admin: anmelden bitte, Anmerkung ;) Sept 10, 2014 19:38:46 GMT 1


Die Klofrau ist Masseurin und steht auf kriminelle Hörbücher. Live erzählt, nicht nachgesungen. Insofern habe ich ein Experiment gewagt und eine Idee unter körperlicher Folter entwickelt, ehe sie zur Tastatur getragen wurde.
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Wie ging's denn weiter.

Eigentlich gar nicht. Da sind einige Dinge, die aus der Sicht eines Satelliten verwirrend sind. Ich habe aber so eine Idee. Ich schmeiß den Banküberfall von Arnstadt raus. Der gehört nicht dazu und macht die Geschichte zu kompliziert. Die ermordeten Döner gehören eh nicht dazu. Dann reduziert sich das auf die ermordete Polizistin, das abgebrannte Wohnmobil und die gesprengte Wohnung. Alles andere ist vollkommen überflüssig. Ich komme ja auch komplett ohne Geheimdienste aus. Die werden für den Plot nicht benötigt. Kann man sich im richtigen Leben gar nicht vorstellen, wo doch die V-Mann-Führer die drei am Nasenring durch Deutschland zerrten, damit die die Döner ermorden.

Und wieso gehört der Banküberfall in Arnstadt nicht dazu?

Da muss man wieder etwas über die Aktenlage wissen. Weil die Polizei so richtig knackige Bewiese dafür nicht vorlegen kann, eher nachgekaufte und in der Polizeiumkleide fotografierte Klamotten. Und ein paar bandagierte Geldbündel. Ich gehe davon aus, daß ein Banküberfall schon in allen Gebühren eingepreist ist. Wenn so ein Institut überfallen wird, dann wird der Filialleiter den Bankräubern gleich ein paar andere Sorgenfälle in den Rucksack schmeißen und der Polizei gegenüber schwören, daß das genauso war, wie die Revisionsabteilung ausgerechnet hat. Verbrechen sind immer banal, einfach. Sie sind eine Reaktion auf eine für den Verbrecher nicht mehr beherrschbare Situation. Kompliziert ist nur, rauszukriegen, wie es passierte und wer es war.

Hoho, aber hallo. Genauso ist das. Die Polizei und Banken sind auch nicht besser als anderen Ganoven. Die sorgen schon dafür, daß sie mit einem feinen Schnitt aus der Sache rauskommen.

Wenn es bei der Polizei Ganoven gibt, dann auch bei den Banken, da ist egal, welche Berufsgruppe man nimmt.
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Der Banküberfall in Arnstadt war unsere beste Idee, einfach brillant, denn so haben wir die Kerle letztendlich erwischt. Nicht ganz unsere beste, das muß ich im Nachhinein zugeben. Andere waren mit ihren Ideen besser. Die NSU-DVD, die Nummer war besser, denn die wurde zum Selbstläufer, eine sich selbst beweisende Behauptung.

Unsere Idee war deshalb besser, weil sie bis heute niemand durchschaut hat. Arnstadt war der Ideengeber. Wir waren seit längerem dran an den Kerlen. Es fehlte allerdings eine passable Idee, wie man sie dran kriegt.

Da war dann der Banküberfall. Und genau das war es, was wir brauchten. Einen Banküberfall, mit dem man sie am Arsch hat. Dann hätten wir sie am Haken und würden sie uns greifen. Das Risiko erschien uns so groß nicht, denn die Umsetzung des Arnstädter Raubs war schon genial. Rein in die Bank, rauf auf's Rad, ab in den Sprinter, ein paar Stunden warten und den Reichtum genießen. Genau das mußten wir den beiden Typen unterjubeln. Die Arnstädter Geschichte eingeschlossen.

Die Vorbereitung nahm dann doch einige Zeit in Anspruch. Zuerst mal galt es, die Klamotten zu besorgen, wie sie in den Medien abgebildet waren. War nicht so einfach, klappte nur ungefähr. Und war ein Fehler, denn welcher Bankräuber hebt schon den Scheiß auf, mit dem er einen Bruch gemacht hat? Der war doch längst zu Strom verkohlt.

Einfacher war, an ein paar Bündel Registriergeld ranzukommen. Die Bank zeigte sich der Polizei gegenüber sehr kooperativ. Es war zwar nur eine bescheidene Summe, doch für unsere Zwecke sollte sie reichen. Den Rest haben wir dann von der Post und anderen Instituten zusammengestoppelt. Merkt ja keiner.

Die schwierigste Kiste war die mit dem Wohnmobil. Die Jungs waren ständig auf Achse. Machten den schnellen Euro auf Cash, indem sie hier und da aushalfen. Handlangerdienste für Kralle auf. Alles ohne Bücher. Und jeden Tag woanders.

Wir hatten allerdings Kennung, daß die Einsatzpläne für Banküberfälle angepaßt werden sollten, Fahndungen enger gezogen und länger gehalten werden sollten, um der Räuber habhaft zu werden.

Wir haben uns einfach ein gleiches Wohnmobil besorgt und sind ebenfalls durch die Gegend gefahren. Niemand hätte später sagen können welches Teil er wo gesehen hatte. War wohl V mit einer 2 drin oder so, aber beschwören würde ich es nicht. Das wäre die Standardantwort von Zeugen gewesen.
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So ungefähr müssen sie sich das vorstellen. Da waren welche an den beiden Uwes dran, warum auch immer. Sie hatten keine Idee, wie sie die dran kriegen. Und da kam der Banküberfall in Arnstadt. Da wußten sie, wie sie es anstellen müssen.

Der Bruch hat also nur insofern mit der Geschichte zu tun, als er die Idee für den showdown lieferte. Was da genau abging, da habe ich noch keine Idee, aber irgendwann fällt mir schon was ein. Es muß ja seinen Grund haben, warum es in der Polizeiarbeit einen erheblichen Bruch in der Nacht vom 4.11. zum 5.11. gibt und verfahrensrelevante Beweise erst ab 5. November entdeckt und dokumentiert wurden. Im Prinzip muß nur noch die Geschichte mit der DVD geklärt werden. Übrig bleiben Sprengung der früheren Wohnung, erstmal ohne DVD, und Stregda.

So fertig. Ich steh ja voll auf Krimis. Klingt sehr logisch, was sie da erzählt haben.

Schön, dann kann ich es ja so aufschreiben.
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Nun schmökern wir noch in alten Ausgaben der Thüringer Allgemeinen.

08.09.2011

Banküberfall in Arnstadt: Täter sind mit Geld auf der Flucht

Zwei maskierte Täter betraten am Mittwochvormittag die Sparkassenfiliale in der Goethestraße in Arnstadt und haben alle Mitarbeiter aufgefordert, sich hinzulegen und das Geld herauszugeben.

Die Polizei hat eine Täterbeschreibung herausgegeben. Beide Männer waren ca. 20 Jahre alt und zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß, Der eine trug ein beigefarbenes Kapuzen-Shirt und eine dunkle Hose, der andere ein blaues Kapuzen-Shirt und eine dunkle Hose.


09.11.2011

Arnstädter Bankraub geklärt?

Der brutale Überfall auf die Sparkassenfiliale Arnstadt-West vom 7. September dieses Jahres scheint aufgeklärt. ...

bei den beiden am Freitag vergangener Woche bei Eisenach tot aufgefundenen Männern ... haben mit großer Wahrscheinlichkeit auch vor knapp zwei Monaten in Arnstadt ihr Unwesen getrieben.

Zu diesem Schluss kamen die Beamten nach bisher unbestätigten Angaben, weil die Räuber in Eisenach ähnliche dunkle Jogginghosen wie beim Überfall in Arnstadt getragen haben sollen.


Mit Polizeiinformationen geronnene Journalisten-Logik ist schon ein sehr spezieller Hirnfick. Wir können das nicht nachvollziehen, gönnen den Schreibern Katja Schmidberger und Thomas Becker jedoch ihre hirnrissige Zweisamkeit.