24. September 2014
Ukraine: Putin zieht unsichtbare Armee zurück
Beim Hamburger Kriegs-Magazin herrscht Verwirrung, da man nicht weiß, wie der jüngste menschenverachtende Schachzug des Moskauer Potentaten zu beschreiben ist. Ergo legt man das Propaganda-Angebot sicherheitshalber erst mal lahm, um den Fans unsichtbarer HighTech-Armeen ein stimmiges Bild offerieren zu können.
Ursprünglich war das um 12:56 Uhr, wie auf unserem Spionagefoto ersichtlich, doch da die NATO keine unsichtbaren Bilder vom Rückzug der unsichtbaren Armee geliefert hat, um ihre Behauptung auch verifizieren zu können, kam bei den Kriegshetzern Hektik auf. Man hatte schließlich Besserung gelobt, wolle die Antiputin-Propaganda etwas abmildern. Sage und schreibe eine ganze halbe Stunde dauerte es, 13:29 Uhr wurde nun als Zeitstempel in die Nato-Datei geschrieben, bis endlich ein passendes Foto zum Text via ISDN übermittelt war, das einen russischen Elitesoldaten mit Kampftechnik beim Rückzug über den Grenzfluß zeigt. Das hat das Geschmäckle von Atompilzen, aber was soll's. Lieber irgendein Foto unsichtbarer Elitekämpfer als ein unsichtbares, das man sich herbeihalluzinieren muß, weil die NATO zu ihrer Propagandameldung keine unsichtbaren Fotos mitlieferte.
Nun sitzen wir hier, die wir das alles bereits vor 14 Tagen ausspioniert hatten, und regen uns fürchterlich darüber auf, mit welch billigem Journalismus der Spiegel seine Kohle einfährt, indem er einfach abschreibt, was wir längst im Archiv abgelegt haben.
Wir untersuchen jetzt aber nicht, was in der halben Stunde zwischen Original und Wiedervorlage dem Spiegelartikel passiert ist.