1. Oktober 2014

NSU: das BKA lügt zurück - Quartettführer gesucht

Nach der Schockstarre in den zuständigen Büros der Hamburger Illustrierten und aller angeschlossenen Bundesmedien, wie mit den kommentierten Gerichts- und BKA-Akten umzugehen ist, nimmt die Frequenz der Veröffentlichungen wieder leicht zu. Um die drei entscheidenden Fragen, wie haben sie es gamacht, wer hat es gemacht und warum wurde es gemacht, um diese Frage wird brav herumgeschlichen, denn deren Beantwortung gehört sich nicht in einem Unrechtsstaat. Dafür gibt es wieder Zeilenhonorar satt. Und der Phantasie bezüglich NSU durfte in deutschen Medien schon immer freier Lauf gelassen werden, regardless of the facts.

Auch das BKA hat seine Propagandisten wieder auf Betriebstemperatur gebracht und ihnen Auftrag erteilt, sich ein paar schicke Ermittlunsgakten auszudenken, die man ohne Akten an die Presse leaken kann, damit die das brüchige Fundament ihres Lügengebäudes abstützen können. Vorgestern staunten wir nicht schlecht, als bekannt wurde, daß das Trio in Wirklichkeit ein Quartett war.

focus.de 29.09.2014, 15:21

NSU-Trio könnte Quartett gewesen sein: Gab es neben Zschäpe, Mundlos, Böhnhardt noch eine Person?


Der Artikel selber trägt dann nicht zur Klärung der in der Überschrift gestellten Frage bei, sie bleibt unbeantwortet, aber bei uns hatte es längst Klick gemacht. Da war doch diese Doppelkopf-Orgie, wo die echt netten Leute im Urlaub auf Fehmarn noch jemanden für einen Abend mit Doppelkopf suchten und niemand mit ihnen spielen wollte.

Das war's eigentlich. Wer wer die vierte Person, die sich dann doch breitschlagen ließ? Der V-Menschenführer? Ein uneinsichtiger Nazi? NDR-Urlaubsfilmer? Bitte meldet euch, der focus sucht den vierten Mann, den Quartettführer.

Da das noch nicht reicht, lügt der focus gleich nach. Es hätte alles so anders kommen können, hätte die Fahrradkette von BM versagt. Welche, ist egal, Hauptsache eine. So radelten sie von Mord zu Mord und stoppten sich erst nach Dauerfeuer auf die Polizei.

focus.de 01.10.2014, 04:05

Hinweise blieben unentdeckt: V-Mann übergab 2005 NSU-Daten an Verfassungsschutz


Oha, da brennt die Luft im Redaktionsstübchen, daß schon früh um vier das Propagandastück unters Volk muß. Aber, so fragen wir uns, sind sie nicht doch etwas zu spät aufgestanden? Für uns? Hätten sie sich einen besseren Wecker kaufen sollen, um noch früher aufzustehen? Wir schauen mal in den Artikel rein.

Zuerst mal, wenn die NSU-Daten bereits 2005 übergeben wurden, steht so da, ist keine Erfindung von uns, dann hätten sie doch nur ein SEK ausrücken lassen müssen. Die hätten den NSU eingefangen und fertig. Haben sie aber nicht, denn die ganze Aktion ist in Wirklichkeit eine aus der Schublade "BILD hilft", diesmal "BILD hilft BKA", denn diese Information mit der Worddatei von 2005 hat der focus von der BILD. Behaupten sie jedenfalls in dem Artikel. Früh um 4 Uhr haben sie das noch rechtzeitig in der BILD entdeckt und brandheiß vertickert.

Und deswegen konnte der NSU erst 2011 auffliegen, wie der focus schreibt. Oder er wurde aufgeflogen.

Vorher tappten die Ermittler der Polizei und die Spezialisten des Verfassungsschutzes offenbar im Dunklen.

Nein, sie tappten nicht im Dunkeln, denn der Quartettführer des Trios hatte ja mit ihnen gemeinsam trainiert, wie man sich verhält, wenn die Kamera auf einen gerichtet ist. So verwundert es nicht, daß sie immer brav lächeln, mit fast kindlicher Freude, wenn sie alleine, zu zweit oder dritt an der Wohnungstür stehen und die Türspionkamera ihr Werkeln im Hellen beobachtet und die Daten an den Festplattenrecorder sendet.

Wir wissen zwar nicht, wer den Quartettführer stellte, wahrscheinlich das BKA, aber die wußten die ganze Zeit Bescheid. Sie haben ja die Videoanlage eingebaut, Zschäpe in die Handhabung eingewiesen, sowie die Uwes und Matthias Dienelt eingeweiht. Und als Zschäpe wegzog, nix mehr da war, aber das Finale vorbereitet werden mußte, baute man ganz schnell eine neue Kamera ein, denn gerade noch rechtzeitig vor dem großen Rumms fiel jemandem auf, daß es schicklich wäre, lieber eine Überwachungskamera nach der Sprengung zu finden als keine, denn sonst würde man möglicherweise Schwierigkeiten bei der Erklärung bekommen, was der kleine MDR-Film uns sagen soll.

Genau das, daß die Auftragnehmer des BKA flinken Fußes eine neue Überwachungsanlage in die Wohnung einbauten als sie ihren Fehler bemerkten, noch rechtzeitig vor der Sprengung, denn Video ohne Kamera ist niemandem vermittelbar. Und warum wurde das Video an den MDR geleakt? Nun, damit interessierte Mitbürger genau diesen Zusammenhang herstellen können.

Die Frage lautet also nicht, warum schweigt Zschäpe? Sie lautet, warum lebt sie noch?

Nehmen wir den Satz des focus, wie er oben steht, dann stützt der unsere seit längerer Zeit im Blog nachzulesende These, daß der Verfassungsschutz außen vor ist. Wir haben ihn für die Entwicklung des Plots unseres Degeto-Zweiteilers bisher überhaupt nicht benötigt. Es war ein Ding zwischen Auftragnehmern des BKA, dem BKA und einem kleinen Kreis, der dran glauben mußte. Wie sie es gemacht haben, das haben wir längst geklärt. Fehlt nur noch, wer es war und warum.

Ups, wir hören gerade vom schröcklichen Typo im Titel, sind aber unterwegs und können nicht korrigieren. Dann bleibt das so stehen. Wenn das BKA NSU-Akten an die Rudelmedien leakt, lügt es. Fertig.