10. Oktober 2014

NSU: niemand spielt mit Björn Hengst

Ein kleine Sensation, die sich die Hamburger Illustrierte leistet und niemand spielt mit ihr. Björn Hengst, der wo beim Schulsport immer Strichliste führen mußte, da als letzter nicht mal den Verlieren zugelost wurde, dieser Björn eröffnet das Forum zur Diskussion über den NSU, doch keine Sau interessiert, was Herr Hengst mitzuteilen hat. Weil er schon im ersten Satz Satz eine fundamentale Lüge verbreitet?

SPIEGEL ONLINE 09. Oktober 2014, 21:49 Uhr
NSU-Prozess

Die Schweiz-Connection

Der Weg der Waffe, mit der die mutmaßlichen NSU-Terroristen mordeten, ist ein wenig klarer...


Nicht nur nicht ein wenig, auch nicht mikro oder nano. Der Weg der Waffe ist weiterhin unklar, im Grunde auch uninteressant. Er ist Ablenkung vom Wesentlichen, Vernebelung, um den Sachverhalt, um den es geht, nicht aufklären zu müssen.

Bei aller Achtung des sportlichen Ehrgeizes der Ermittler, jedes Detail der in den Sand gesetzten Chose auszuermitteln, manchmal steht man vor einem gigantisch großem Felsen, der nicht zu bewältigen ist. Der Weg der Ceska ist vollkommen uninteressant, weil er eine Sache nicht erklärt.

Wer wurde wann mit genau dieser, bei Gericht anhängigen Waffe ermordet? Und von wem?

Das ist die Frage, die, nein nicht das Gericht, sondern die von den Ermittlern zu klären gewesen wäre. Genau das haben sie bisher jedoch nicht getan, präzise aufgelistet und forenisch untermauert, wer, wann, wo mit dieser Ceska ermordet wurde.

Komme mir jetzt niemand mit der Tatsache, aber der Generalbundesanwalt, dieser Jeck, hat doch pünktlich zu Karnevalsbeginn am 11.11.11 um 11:11 Uhr die Zauber-Ceska als ultimative deutsche Mörderwaffe seit dem großen Autobahnbau erklärt. Der Mann war ein Schelm. Der wußte, daß an diesem Tag einiges mit den aufgefundenen Waffen passieren sollte.

Das Ceska-Paradoxon kann man auch ganz einfach erklären. Es mußte ganz schnell erfunden werden und unter die Leute, damit der Fauxpas von Polizeidirektor Menzel bezüglich der Dienstwaffen Kiesewetter und Arnold krawallmäßig weggebürstet werden konnte. Die Verkündigung der Ceska als Multimörderwerkzeug war eine politische, keine kriminalistische.

Einem Kriminalisten mit der Kriminalistenehre im Bauch staut sich das Blut und sträuben sich die Haare, wenn er das Geschwurbel um die Ceska zur Kenntnis nehmen muß.

Das Ceska-Paradoxon hat mehrere Sollbruchstellen, weswegen es nie aufzuklären ist, so sehr Götzl und Groupies diesen Nebenschauplatz auch bespielen und die Rechtsanwälte einen Elfmeter ohne Torwächter nach dem anderen verschenken.

Zwei sind ausschlaggebender Bedeutung. Wer wurde damit ermordet...? Wie fing alles an?

Tschechien exportiert die Waffen in die Schweiz. Zu Luxik. Luxik verkauft sie an Schäflis kleinen Waffenladen. Bis dahin ist eigentlich noch alles klar. Schon ab da verliert sich aber jede Spur und das Stochern im Nebel der Zwischenhändler, wer wem, wann ein verschlossenes Paket, in dem vermutlich möglicherweise eventuell eien Waffe gewesen sein könnte, übergab, Herr Hengst, da können sie ruhig einen Roman für 9,90 Euro ausfertigen. Den kaufen wir auch nicht.

Die so ziemlich einzige Gewißheit ist. Germann hat die waffen nicht gekauft und auch nie erhalten. Das ist inzwischen gefühlt zehn Mal aktenkundig. Zehnmal Nein sind zehnmal Nein.

Schäfli hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht versandt, denn im Waffenausgangsbuch, das muß man immer wieder betonen, ist unterschriftlich ausgewiesen, daß diese Waffen von Herrn oder Frau Unleserlich abgeholt worden sind.

Die Waffen sind abgeholt worden. In Schäflis kleinem Waffenladen. Ab da verliert sich jede Spur, denn niemand sagt was. Auch nicht, welche Waffen dort eigentlich abgeholt worden sind. Ein Waffensystem mit Knalldämpfer oder eine Ceska ohne.

Man muß sich also bei derlei vielen Sollbruchstellen auf dem Weg zum Mord überhaupt nicht um die hätte, könnte, würde und sollte kümmern, da sie zu nichts führen. Da hilft dann auch ein spratteblöder Schweizer Staatsanwalt nicht weiter.

Was man definitiv klären kann, ist, welche Menschen mit der bei Gericht vorliegenden Waffe ermordet wurden. Klärt diese Sollbruchstelle auf, dann sehen wir weiter. Was in dem Ü-Waffenpäckchen drin war, läßt sich in der Erinnerung nicht mehr reproduzieren, auch wenn man dran schüttelte, horchte und das Gewicht abschätzte. Ein dickes Ei. Sicher doch. Doch was für eins?
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[update 16:10 Uhr]

Die Illustrierte läßt es krachen, was die BKA-Wumme anbelangt. Nun haben Widerstandskämpfer an den Internetterminals doch ein paar Kommentare durchgelassen.

Forum: Panorama NSU-Prozess: Die Schweiz-Connection

#1 Gestern, 22:54 von pitterw

Die

Gibt es sie wirklich? nicht dass die Aussagen dieses schweizer Staatsanwalts angezweifelt werden sollen. Sicher wurde so eine Ceska über dunkle, bzw. verdunkelte, Kanäle nach Deutschland geliefert. Warum aber ausgerechnet eine derart seltene Waffe und in einem veralteten Kaliber?? Schon die RAF benutzte nur 9mm (oder größer). Von dieser Waffe wurden nachweislich nur ca. 50 Stück hergestellt, wovon ca. 40 an die Stasi geliefert wurden, die heute im Besitz irgendeines Verfassungsschutzes sind. Klingeln da nicht alle Alarmglocken? Also- nicht das der Verfassungsschutz bewußt seinen V-Leuten eine Mordwaffe geliefert hätte, aber zum Herumballern waren diese Dinger aus der Mottenkiste noch allemal gut. Und auch noch mit Schalldämpfer, damit die Nachbarn nicht gestört werden. Als die dann gemerkt haben, was mit dem Ding wirklich geschah, mußte natürlich der Bestand wieder vervollständigt werde, eben mittels verdunkelter Kanäle. Und erzähle mir niemand etwas von Nummerierung...
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#2 Gestern, 23:42 von von_scheifer

Was hat die Staatsanwaltschaft dem Zeugen gezahlt?

Dass der sich auf einmal so präzise und plötzlich an eine Waffe erinnert, die vom Zustand her überhaupt nicht erkennbar ist und die keineswegs als Tatwaffe identifiziert werden konnte, ist schon sehr eigentümlich. Sie konnte nicht mehr beschossen werden und fällt demgemäß als Beweismittel aus. Die ist kein Beweismittel, sondern nur der Wahn der Staatsanwaltschaft. Weil diese auch sonst keinerlei Beweise oder Spuren hat, sondern selbst nur mit Blendgranaten schiesst.

Aber es dürfte schon dafür gesorgt sein, dass der Richter jedes Wort glaubt. Es gab bisher nichts, was man als Wahrheitsfindung über die Taten betrachten konnte. Trotzdem dürfte das Urteil schon festliegen. Denn ohne eine vorauseilenden Urteilsspruch hätte das Gericht bei der zum Zeitpunkt der Prozesseröffnung noch dünneren Beweislage nie den Prozess eröffnen dürfen.

Nur Verleumdungszeugen hat die Generalstaatsanwaltschaft München anwatscheln lassen, (darunter -wenn ich mich nicht irre- eine Ente, die die beiden 1996 mit braunem Brot gefüttert haben sollen), die zu den angeklagten Taten nicht das Geringste aussagen konnten.

Oder schwiegen, wie die involvierten Geheimdienstler. Sooooo grooooos ist das Scheunentor, durch das der Richter gehen könnte, um die wahren Täter zu erkennen. Aber die dürfen das nicht sein.
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#3 Heute, 06:55 von fritze28

Der NSU

ist eine Erfindung der deutschen Geheimdienste. Warum sind keine Beamten angeklagt, die die Waffen besorgt, das Geld zu Verfügung, Akten geschreddert, Zeugen beiseite geschafft, Lügen erzählt und die Fäden gezogen haben? keiner berichtet objektiv. Menschen die über die Ungereimtheiten des Prozesses berichten werden schon politisch verfolgt. hinterfragen sie mal anstatt alles so zu berichten wie die Politik es will. das wäre ihre journalistische Aufgabe.
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#4 Heute, 08:42 von alois.hingerl

nun Herr Hengst,

wer staatsanwaltschaftliche Vernehmungen durchführt, der lässt sich sicherlich auch ärzteschaftlich untersuchen!
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#5 Heute, 13:04 von air plane

Mein Profil

So viel Aufhebens wegen ein paar maroden Knarren - habe ich bei diesem Prozess nie verstanden.
Gegenwärtig ist die Beschaffung von Waffen, insbesondere aus Bürgerkriegsgebieten, ja wohl ein Klacks.
Die Kriminellen hierzulande lachen sich wahrscheinlich kaputt über die Akribie, mit der die Behörden in diesem Prozess die Herkunft jeder mickrigen Flohmarktwumme erforschen - was soll das?