2. April 2015
der Depp an der Kaffeemühle
Stellschraube zur Einstellung des Mahlgrads tief im Inneren verborgen.
Hier stand kürzlich zu lesen, man habe sich aus logistischen und anderen Gründen der tantra-buddhistischen Kaffeemahlerei verschrieben und desterwegen eine echt japanisches Handmahlwerk angeschafft, um eine den Trinkbedrüfnissen bestmögliche Körnung des Coffeingranulats anfertigen zu können.
Einer der Gründe war für die fernöstliche Qualitätsware war die Unmöglichkeit, den Mahlgrad der im Hause befindlichen Retromühle zu beeinflussen, da sich zwar die Drehleier entfernen läßt, doch nirgends ein Stellschräubchen zur Justierung des gußeisernen Kegelmahlwerks zu sehen war.
Es war nicht weiter tragisch, da das Holzmodell für die feine Espresso-Körnung und die Hario für den Standard-Kaffee zum Aufbrühen gedacht war.
Per Zufall stellt sich nun heraus, daß auch das steinalte Gerät im Mahagoni-Design sehr wohl mal so und mal so mahlen kann, sofern man die Stellschraube, die tief im Inneren der Mühle verborgen ist, nutzt.
Es funktioniert, ist aber für penibel genaue Mitmenschen eher ungeeignet, da kein Marker oder Raster für die gewählte Einstellung vorzufinden ist. Das können Mühlenhersteller, die die gleich aussehenden Produkte für dreistellige Summen verhökern, besser.
Das Dilemma der eigentlich unnötigen Geldausgabe bestand darin, daß das Holzteil vor deutlich über einem Jahrzehnt aus rein dekorativen Gründen angeschafft wurde. Sah einfach schick aus und war vergleichsweise preiswert, da es wohl aus der Grapschbox eines Billigheimers abgegriffen wurde, entweder 20 Mark oder 20 Euro gekostet hat, von der Leistung her aber mit heutigen Mühlen gleicher Bauart mithalten kann, die locker das Fünffache und mehr kosten.
Für die Freunde handgemachter Fotos seien die Basisdaten der verfügbaren Lichtfotografie genannt.
Blende 9.9, 1/15 sec., Brennweite 111 mm, ISO 12800.
Nun soll mal jemand verraten, wie man das früher auf Film und mit exakt einem Foto angestellt hätte, ohne sich in den Ruin zu fotografieren.