30. Mai 2015
Ehrenrunde für Willy
Einst, als das Abrutschen der ruhmreichen deutschen Arbeiterpartei, von deren derzeitigen Führern noch nie jemand gearbeitet hat... Einst beschlossen sie, um sich zu ehren, ihrem letzten großen gemeinsamen Nenner ein Denkmal aus Glasbeton zu setzen, auf daß fürderhin niemals vergessen wird, was für eine Lichtgestalt der Willy war.
So kamen sie auf die Idee, Schönefeld zuzubetonieren und das Willy-Brandt-Mausoleum zu errichten, einen schmucklosen Glasbau auf Beton.
Nach einigen Jahren stellten die Absturzverhinderer fest, daß sich keine Sau für das größte deutsche Denkmal interessiert. Immerhin ist es größer als alle jemals von bildenden Künstlern in Kupfer oder Stein gehauenen Konterfeis von Marx und Engels zusammen. Es wäre im Sinne der Menschheit, das bar jeden Interesses und besucherlose Hünengrab abzureißen, zu schleifen, bilderzustürmen, auszumerzen (Müntefering).
Doch sie hingen an ihrem Willy und wollten ihn ehren. So kamen sie, um dem Mausoleum die für den Erhalt erforderliche Zahl an Mindestbesuchern zu gewähren, auf eine neue Idee.
Jeder, der einen Flug bucht, darf an einer kostenlosen Besuchsfahrt einmal um das ganze Mausoleum herum teilnehmen. Zustieg ist am alten Terminal in Schönefeld. Dann wird der Denkmalsförderer auf einem 4 km langen und 20 Minuten dauernden Rundkurs, eigentlich ein Eckigkurs, einmal um das Mausoleum herumgefahren und darf anschließend fliegen, wohin es ihn begehrt.
Alle Flugzeuge, die von und nach Schönefeld fliegen, müssen ab 2. Mai 2015 über die Südbahn des neuen Hauptstatdflughafens BER verkehren. Sie liegt fast vier Kilometer Luftlinie vom Terminal in Schönefeld entfernt. Auf zwei Strecken werden die Maschinen direkt am BER zur Südbahn rollen. Die Flughafengesellschaft rechnet mit mindestens 15 Minuten Fahrzeit bei Weststarts und 20 Minuten bei Starts nach Osten.