26. Juni 2015

ACDC: Rock oder Stirb!

Wenn die Seniorenstifte leergefegt sind ...: ... dann spielen AC/DC im Olympiastadion

Sie schreiben alle mehr oder weniger das Gleiche. Insofern waren wir auch alle auf dem gleichen Konzert. Maurice Summen von der Berliner Zeitung hat es allerdings am besten von allen in Worte gefaßt und gezeigt, daß er verstanden hat.

...wurde man von AC/DC auf dem zugedeckten Sportrasen in sämtlichen Frequenzbereichen in erstaunlicher Lautstärke einfach nur weggeblasen. ... Der Sound ist dreckig und laut und funktioniert nur mit Übersteuerung.
...
Wer die Gleichförmigkeit der Lieder, mangelnde kompositorischer Finesse oder fehlende Abwechslung im Repertoire bemängeln wollte, der hat AC/DC nicht verstanden. Hier ist Stumpf wirklich Trumpf, und dieses übermächtige Lebensgefühl, das diese Band live in Spielfilmlänge ihrem Publikum einimpfte, ersetzt auf diesem Planeten ganze Armeen von Psychotherapeuten. Denn das, was AC/DC ihrem Publikum mit ihren Songs immer wieder predigen, ist: Wir alle sind kleine Schweine – aber wir machen das Beste draus. Und egal welchen Bockmist du auch immer in deinem Leben verbrochen haben magst: Nimm jetzt Gott verdammt noch mal dieses geile Gitarren-Riff und hör auf zu jammern: Der Rock hat dir verziehen.



Nadine Kreuzahler übersetzt "Rock or Bust" für den RBB mit "Rock oder geh kaputt", was Harry Rowohlt viel kürzer als "Rock oder Stirb" ins Deutsche übertragen hätte. Andere Wortgebungen wären wöglich, die aus Gründen des Schutzes der heranwachsenden Generation an dieser Stelle ungenannt bleiben.

Fast jeder trägt ein Shirt der Band.

Das ist gelogen.

Dafür hat sie sich einen sehr schönen Schluß für ihren Artikel ausgedacht, den ich sofort unterschreibe.

Der Höhepunkt: sein ungefähr 20-minütiges Solo nach "Let There Be Rock". Ein wahrer Stromgitarrenorgasmus hoch oben auf einer Plattform, der sich in einer Konfettiexplosion entlädt. Nach zwei Stunden ist klar: Wenn ihnen niemand den Strom abstellt, dann rocken AC/DC noch morgen - auf dem "Highway to Hell".

Andreas Lorenz verweigert dem Berliner Kurier eine live durchgefunkte Kolumne.

Ich kann jetzt nicht schreiben! Denn wir alten Säcke flippen gemeinsam aus.

Der Tagesspiegel sei hier nur ob seiner langweiligen Besprechung erwähnt. Man muß nicht wissen, was da geschrieben steht.

Die Stuttgarter Nachrichten bringen es in aller Kürze auf den Punkt.

Im ausverkauften Olympiastadion bekamen die Fans rund zwei Stunden lang zwanzig Songs vor den Latz geknallt...

Nein, ausverkauft war nicht. Im Block waren ca. 37 Sitzplätze frei.

Die gefühlten 100 000 Menschen im Stadion sind gekommen, um die buchstäbliche Sau rauszulassen. (Berliner Zeitung, siehe oben)

Bei 100.000 fühlt sich das dann wie ausverkauft an.

Für den Abgesandten der Sozialisten zitiere ich lieber den Kommentierer der Konzertkritik.

santi-aleman / 26. Jun 2015 18:11

Ist da jemand

zwangsweise zum Konzert verpflichtet worden? ...

Für die schlechte Akustik in diesem Stadion können wohl auch nicht Atzedatze aus dem Känguruh-Schottland.

Reng, Deng, Rums, Bums, Krach!!

Ansonsten las sich der Artikel fast wie ein Statement des Leipziger Kripochefs von 1988, für den Heavy-Metal-Fans, Grufties, Skins, Punks und Fußballsfans alles eine Suppe war und ordentlich zu erziehen sei.