16. September 2015

Warum die Arbeiterklasse Die Linke so doll liebt?

Wegen dieser Sätze

Von Michael Brie, Mario Candeias, Dieter Klein

Die Linke segelt gegen den Wind, oder sie wird immer weiter zurück­getrieben werden. Sie braucht die Dialektik der Begriffe und der Tat. Und deshalb braucht sie zugleich eine sozialistische Transformations­forschung und eine revolutionäre Realpolitik. Beides gehört zusam­men!

Das ist es, was der Arbeiter lesen will, wenn er sein Pausenbrot verzehrt oder nach schlauchender Schicht ins traute Heim kommt. Dann hat er verstanden, daß es an der Zeit ist, den Hintern zu heben und sich für jene Gesellschaftsordnung in die Bütt zu werfen, in der es allen Menschen gleichermaßen wohl ergeht.

Karl Marx hätte das etwas anders formuliert. Der Prolet kann nur gut gesättigt, mit eine bißchen angetrunkenem Mut, vor allem aber ausge­schlafen mit der Rote Fahne die Spitze der Bewegung für den Kommu­nis­mus bilden. Eigentlich haben die Altvorderen das auch genau so aufge­schrieben, also

... daß die Menschen imstande sein müssen zu leben, um "Geschichte machen" zu können (7). Zum Leben aber gehört vor Allem Essen und Trinken, Wohnung, Kleidung und noch einiges Andere.

Da steht nix von Dialektik der Begriffe und der Tat, Transformations­for­schung und revolutionärer Realpolitk. Fressen, saufen, ausschlafen und schickes Che-Guevara-Shirt, das sind die Tugenden der Revolutionäre, die sich auch noch um einiges Andere zu kümmern haben.