Es ist schon schwierig jemanden zum Wechsel der Gangart zu überzeugen. Das klappt beim Pferd schon nicht, auf daß die Peitsche geschwungen wird, beim Menschen somit erst recht nicht. Wegen dem Peitschenschwingverbot. Nur bei Maxl ist das einfach. Wenn der einen Absturz auf den Teppich hingelegt hat, knattert der los wie der kleine Muck.
Überreden geht gleich gar nicht. Dann hat man verloren. Abgesehen davon geht es nicht um Überzeugung oder Überredung, denn durch das persönliche Beispiel ist die Dame längst überzeugt, seit über einem dreiviertel Jahr. Es geht also darum, daß das Trägheitsgesetz auch beim Menschen sehr gut funktioniert.
Sind ja wirklich schicke Schuhe drin, was sie mir da neulich mal mitgegeben hatten.
Sag ich doch, für Frauen schmeißen die alles in die Entwicklung. Schick, was die sich da ausdenken. Männerschuhe sind funktional. Ich fahr ja nachher in so einen Laden, um mich mal über die Seite sachkundig zu machen, die ich kaufen wollte, wobei mich ja erst mal nur die Strümpfe interessieren, denn die Schuhe sehen arg danach aus, als ob die Sohle aus Radiergummi ist. Das kriege ich im Billigheimer für 10 Euro.
Irgendwie haben sie ja Recht, vielleicht sollte ich erst mal hier im Studio mit solchen Schuhen anfangen.
Laufen sie denn zu Hause barfuß?
Ja, sogar oft.
Dann ist das keine schlechte Idee, dann würden aber Strümpfe mit ABS-System auch erst mal ausreichen. Die hier, die ich gerade anhabe. Da zieht es nur etwas durch, denn mein Fußboden ist aus echtem Beton mit arschglattem Kunststoff drapiert. Da wärmt nix. Ich mach mich mal sachkundig und berichte dann. Man muß den Umstieg nicht übers Knie brechen. Für's erste reichen auch solche Zehensocken.
Ich hatte ja letztes Jahr den Barfußschuh (mit ß) vom Billigheimer wärmstens empfohlen, weil man den Einstieg in eine andere Gehwelt nicht preiswerter bekommt, sofern man nicht auf Wattschuhe spekuliert. Zehensocken und dieser Schuh von Norma, da liegt man noch unter dreißig Euro und hat zumindest an trockenen Tagen ein sehr angenehmes Fortbewegungsmittel. Wenn es regnet, macht es keinen Spaß mehr, da der Schuh oben, unten, rechts und links nicht wasserdicht ist.
Bei der Gelegenheit sei den Interessierten mitgeteilt, daß ich die Fünffingerschuhe auch den gesamten Winter über getragen habe, sofern über Null Grad waren und es trocken und schneefrei blieb. Dann benötigt man keine Zehensocken, der Fuß erwärmt sich vom Laufen wie von selbst. Das macht den Unterschied zur Bewegungsarmut in einer Wohnung.
Ach ja, wie sich die Zeiten doch ändern. Vor einem halben Jahr war der Schuh noch ein Euro preiswerter.