15. April 2016

kardiologisches Fett



Fett ist Fett. Kuchenbäcker wissen das, denn sie haben die Qual, Butter, Margarine (igitt) oder eines der vielen Gesundmacher-Öle als Geschmacks­träger für das Fertigprodukt einzusetzen. Zu deutsch, es ist wurscht, welches Fett das Mehl aufnimmt und bindet. Hauptsache, es schmeckt.

Nina Weber hat herausgefunden, was Menschen sollten. Sie tun es nur nicht. Nirgendwo.

Wenn es nach den Kardiologen ginge, müssten wir uns alle die Butter vom Brot nehmen lassen: Um das Herz fit und die Gefäße geschmeidig zu halten, sollten Menschen ...

Schon mein früherer Hausarzt, in den 90ern, hat regelmäßig große Augen gemacht, wenn er die Cholesterinwerte referierte und erläuterte, daß das gute Cholesterin einen super Meßwert eingefahren hat, der des schlechten hingegen dem Ruf nach einem Rettungswagen nahekommt.

Das einzige Cholesterin, das ich überhaupt esse, ist gute Butter. Ich sattel nicht auf Margarine um. Das fällt aus.

Um Himmels willen, das wollte ich nicht gesagt haben. Ich bin selber ein Butterfan. Essen sie ruhig weiter ihre Butter, denn niemand weiß, was dieses Cholesterin eigentlich bewirkt.


So habe ich es also getan. Jeden Tag. Butter reingeschaufelt. Und nun haben die Prediger gesunden Lebensweise ein Problem, weil die WHO Entwarnung signalisierte.

Das schlechte Cholesterin gilt als nicht mehr so gefährlich für die Herzgesundheit. Und das gute Cholesterin scheint sich leider nicht für jeden Menschen günstig auf die Gesundheit auszuwirken.

Gottlob geht es nicht nach Kardiologen. Oder doch?

Sah es vor Monaten noch so aus, daß der Anmerker schnellstmöglich in der nächsten Herzklinik vorstellig werden soll, um sich ob eines suspekten EKGs eine neue Blutpumpe andrehen zu lassen oder die bestehende zu reparieren, so stellt sich die Sachlage etliche Kilo Fett weniger und Monate später gänzlich anders dar. Nun möge er sich flugs beim nächsten Olym­pia­stützpunkt melden, um das Training für den Wettstreit der Jugend der Welt aufzunehmen, so fit und gesund schätzen ihn die Apparate und Frau Doktor ein.

Allerdings ist die Krux so einfach nicht. Mittlerweile sind etliche Befunde erhoben worden, sogar doppelt, die alle dunkelgrün sind, also negativ. Nix gefunden. Details mal ausgenommen. Die Suche nach der Ursache für ein schwerwiegendes Zipperlein geht also weiter und wird sich wohl Monate hinziehen.

Insofern ist klar, was Menschen sollten. Ihr Leben so leben, wie sie es für richtig halten, weil sie damit klarkommen.

Und Fett verbrennen im Schlaf. Geht ganz einfach. Man macht es sich in seinem Lieblingssessel bequem und und läßt Liverpool gegen Dortmund ins Gehirn strömen. Am Ende der Veranstaltung juchzt man voll Ent­zücken auf, denn solch zauberhaften Rasenballsport bekommt man selten geboten.

Und da ab morgen auf dem grünen Tuch im Crucible Theatre der beste Ballkünstler ausgewürfelt wird, zieht etwas mehr Ruhe ein, denn es gibt reichlich Gelegenheit, sich in aller Ruhe der Fettverbrennung zu widmen.