18. April 2016

zu viele Dummköpfe in der Partei bis ganz nach oben



Klaus Huhn im Interview mit Tom Strohschneider

Du hast die längste Zeit Deines Lebens in der DDR gelebt, für die DDR gear­beitet. Der Herbst 1989 ­ war das den­ noch eine Befreiung oder war es eine Niederlage für Dich?

Es war eine Niederlage. Aber es war aus heutiger Sicht betrachtet auch ein aus­sichtsloses Unternehmen. ...

Keine Fehler?

Doch. Klar, wir haben Fehler gemacht. Aber ich sage immer: Ausbeu­tung oder keine Ausbeutung, das ist das Kriterium.

Woran scheiterte es dann?

Es lag an den Menschen. ... Es ist für mich die Inkarnation des Versa­gens von Einzel­nen. Es gab zu viele Dummköpfe bis ganz nach oben in der Partei. Und es gab zu wenige, die den Mumm hatten, solchen Leu­ten mal die Mei­nung zu sagen.

Ist die DDR daran gescheitert, dass zu wenig Leute diesen Mut hatten?

Nein, wir sind daran gescheitert, dass die Sowjets uns ins Schaufen­ster gelegt ha­ben. Was sollten die denn auch sonst ins Schaufenster legen - Rumänien? Aber die DDR schon, wir waren doch eine große Nummer.