21. Juli 2016

Claus Schenk Graf von Stauffenberg


Noch vor einem Jahr konnte man sich anstrengunusgsfrei mit dem Attentatsruhm bekleckern. Das geht im Jahr 2016 nicht mehr.

Heute jährt sich der Tag der feigen Ermordung von Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Er hatte versucht, den Tyrannen Europas, ja der Welt, unter Zuhilfenahme einer Bombe ins Jenseits zu befördern, um der Wehr­machts­­elite einen würdigen Ausstieg aus dem verheerenden Weltkrieg zu ermöglichen. Nein, auch wenn es manchmal so klingt, Stauffenberg war kein Volkstribun, er war Militär, durch und durch.

Man könnte meinen, die üblichen Verdächtigen, die, die ihren Lebensweg gerne mit dem Guten aus der deutschen Geschichte aufbessern, dieses Guten würden den Widerstand gegen Krieg und Tyrannei würdigen und einen Putsch gegen den demokratische gewählten Regierungschef, der Hitler nunmal war, gutheißen. Weit gefehlt. Das deutsche Regierungspack hat sich gestern nicht zum Ereignis gemeldet, sonder war auf Tauch­station. Stauffenberg ist in der BRD des Jahres 2016 zur persona non grata mutiert. Warum wohl?

Es paßt jedenfalls in eine Zeit, in der der am Wochenbeginn durchgeführte Massenmord von Soldaten der USA-Streitkräfte an syrischen Zivilisten kein Thema ist. Er fand im Grunde gar nicht statt.

Wenigstens an der heimischen Front gelang es der Bundeswehr, zivile Opfer beim Schießtraining zu vermeiden, als Zivilisten im militärischen Sperrgebiet nach Pokemons suchten. Solche Meldungen schaffen es in die Nachrichten.

Wir schalten um nach Mallorca.

"Wenn man den Film sieht, denkt man, er war ein strenger Mann, nach­denklich, eigentlich sehr preußisch. Aber aus den Erzählungen von Nina wissen wir, dass Claus Stauffenberg tatsächlich sehr herzlich war, sehr witzig, ein Charmeur, ein Lebemann. Ganz anders, als er von Tom Cruise dargestellt wurde."