24. Juli 2016

Foodporn: Sprachpflaumen


leckerer Pflaumenkuchen: Blende 6.3, 1/50 sec., Brennweite 55 mm, ISO 1600

Der Berliner kennt nur drei Pflaumen. Die erste, das ist die oben abgebil­dete, die einzige die den Namen auch verdient. Zuweilen wird sie auch als Backpflaume oder Bauernpflaume bezeichnet, um die Konversation mit Ausländern oder Hinzugezogenen zu erleichtern.


Terroranschlag in München: Linkspopulisten blamieren sich mit München-Kommentaren
Vor allem linkspopulistische Dampfplauderer brachten die Schüsse schnell in Verbindung mit dem Islam und Rechtsextremismus. Nun ist klar: Das war falsch.


Die zweite Art heißt "Du Pflaume" oder Mascolo bzw. artähnlich. Es sind die Sprachpflaumen, die von nichts keine Ahnung haben. Sobald denen ein Mikrofon vor den Schnabel gehalten wird, sabbern die ihre Wissens­lücken freimütig in die Welt hinaus. Oder sie schreiben sie auf ein Preis­schild. Da steht dann Zwetschge drauf, doch Pflaumen sind drin in der Schachtel, die man kauft. Bullshit. In Berlin gab es noch nie Zwetschgen, alleine schon deswegen, um die Menschen nicht zu verwirren.

Dann gibt es noch die holden Damen. Niemand in Berlin käme auf die Idee, einer Frau die Frage ins Ohr zu hauchen, ob man sie an ihrem Zwetschgchen verwöhnen darf.

Überall Sprachpflaumen am Werk, die uns verblöden sollen. Sprache kann aber auch Ausdruck der Wehrhaftigkeit sein, wenn man die richtigen Wör­ter benutzt.


Amoklauf statt Terrorakt: Nur die Volksstimme und Landeszeitung Lüneburg wissen noch, was die staatliche Wörter­tausch­agentur gestern als Sprachregelung in alle angeschlossenen Redaktionen verticken ließ. Die Lügenpresse hat den Text ohne Angabe von Gründen still­schweigend geändert. Bing weiß das auch. Stattdessen wird man in der lügenden Einheits­presse nunmehr mit dem Slogan abgefrühstückt: Ganz München weint.



Merkt ihr, wie die uns verarschen wollen? In diesem Sinne, was wie Terror aussieht, das ist auch Terror, ihr Pflau­men. Gottlob war das in München nur ein Amoklauf. In den Medien wird allumfänglich Entwarnung ge­schrie­ben. Das werden die Angehörigen der Todesopfer sicher mit Erleich­terung zur Kenntnis nehmen, daß ihre Lieben nicht durch einen Terror­anschlag aus dem Leben scheiden mußten, sondern nur einem Amokläu­fer in die Quere kamen. Im schlimmsten Fall hätte es aber, glaubt man den Schreibpflaumen, ein rechts­extremistischer Terroranschlag sein kön­nen. Das muß uns Mahnung sein.