Schon im Auto musterte er meine Kamera, um Stunden später zu bekennen, daß ich die bessere Wahl getroffen hatte. Nachdem ich seine bewundert hatte.
Die war noch etwas klobiger und voluminöser als meine. Ergo fragte ich. Es war eine Nikon 800, 36 Mpx, die er auf schwere Tour mitschleppte. Eigentlich ist es eine Studiokamera, die in der freien Natur nichts zu suchen hat, da sie viel zu schwer zu handhaben ist. Wenn der Puls jagt, hält man die nicht mehr aus der Hand. Stativ wäre Pflicht. Außerdem gibt es nur wenige Gläser, die das Teil ausreizen. Und die Pimaldaumen-Regel 1 durch Brennweite soll die Belichtungszeit mindestens betragen, die haut bei der Pixeldichteauch nicht mehr hin.
Da habe ich mit der 6D und dem Plasteknubbel 50mm (99 Euro) die beste Reisekamera überhaupt, die es im Kleinbildsortiment gibt. Gut, ein Suppenzoom hatte ich auch dabei und nur den kleineren Teil der Tour mit der Festbrennweite abgelichtet. Aber das mache ich immer, irgendwann auf 50mm wechseln, damit ich garantiert exzellente Bilder bekomme, denn eine bessere Kombination zu vertretbarem Aufwand gibt es im Hochgebirge nicht.
Da hättest du ja heute auch eine Hasselblad duch die Gegend schleppen können.
Im Grunde schon. Ist genauso schwierig zu handhaben.
Quer über den Tisch wurde dann unter auffälligem Desinteresse der Powerriegel-Tester noch ausführlich gefachsimpelt, was RAW-Entwicklung, Objektivauswahl usw. betrifft. Der Mann hatte echt Ahnung.