8. Januar 2017

NSU: erst die Fakten, dann die Märchen


Die Reihenfolge ist klar definiert. Erst die Fakten, dann die Märchen. Gerne auch mehrere.

Angeblich ist das Geheimdienstgewerbe nach der Hurerei das zweitälteste in der Geschichte der Menschheit. Wobei niemand so genau weiß, welche Unterschiede Zwischen Hurerei und Schnüffelei bestehen. Oftmals sind die deckungsgleich.

Nimmt man es genau, so sind in den geheimdienstlichen Methoden in den letzten Jahrzehnten kaum neue hinzugekommen. Sie beschränken sich immer noch darauf, die Geheimnisse der Gegenseite zu ergattern und sie auszuwerten, um aus ihnen einen Handlungsfaden für das eigene Verhalten zu spinnen.

Nein, das Internet ist keine neue Möglichkeit der Spionage, denn Nachrichtentransport inklusive Verschlüsselung und Ermordung des Boten gab es lange vor der Erfindung des Internet. Das Internet beschleunigt diese Dinge nur. Mehr nicht. Das Rechenwesen als solches ist kein Garant für effiziente Arbeit der Geheimdienste, denn mit denn immensen Datenmengen sind sie bei weitem überfordert.

Beschäftigen wir uns kurz mit der Seite des Geschäfts, die sich mit der Plausibilitätsprüfung von Geheimnissen beschäftigt.

Bereits der Altmeister der Spionage, John Le Carré, hatte sich in seinem Kammerspiel Dame, König, As, Spion mit dem dafür geltenden Grundsatz beschäftigt.

Die Fakten kennenlernen, sagte Steed Asprey immer, dann Geschichten probieren wie Kleider.

So soll es sein. Wer gleich mit den Märchen anfängt, der muß zwingend Hohn und Spott ernten, da er an einer an den Fakten orientierten Klärung der Dinge keine Interesse hat.

Die andere Seite des Geschäfts wird unabhängig von den Fakten ihre Grundsätze umsetzen. Tarnen, tricksen, täuschen. Ob geschüttelt oder gerührt, ist dabei völlig unerheblich. Es ist ihr Job, ein solches Gebräu zu servieren.