26. Juli 2017

Amrum: Die Anmerkung auf Drogentour


Amrum Odde, Ziel der Wattquerung, das ist der schmale Streifen in der Bildmitte links. Am linken Bildrand ist Schluß mit Radeln, ab da geht es nur noch zu Fuß weiter. Den kurzen Weg nach Hörnum Odde (in der Bildmitte rechts) können nur Pfaffen über Wasser laufen. Gewöhnliche Menschen ersaufen jämmerlich.

Anleger in Wittdün auf Amrum

Wenn man in aller Ruhe auf dem Frühstück herumkaut, den nordfrie­si­schen Nazi-Kaffee schlürft und auf einmal feststellt, daß nichts anliegt, sobald der Körper aufgewärmt und in betriebsbereiten Zustand ist, dann faßt man ob der ins Zimmer blinzelnden Sonne einen spontanen Ent­schluß. Man schifft sich auf einem Landungsschiff ein und entert die Insel Amrum.

Das wäre ein sehr gutes Lehrbeispiel für die Führung der deutschen Marine, Marineinfanterie, die Truppenbetreuung und vor allem die Frau von den Laien, die derzeit den deutschen Kriegsminister darstellt.

Es ist kaum zu glauben, wenn man es nicht selber mitgemacht hat. Ruck­zuck ist eine Horde von sagen wir mal 200 Invasoren per Landungsschiff abgesetzt, um flugs die Insel einzunehmen. Genauso flink funktioniert der geordnete und schnelle Rückzug.

Wer eine der schönsten deutschen Fahrradstrecken sucht, der kann sie auf Amrum finden. Verkehrt machen geht nicht, weil es von Wittdün nach Norden und von dort wieder zurück geht. Man kann achtern beginnen, zum Süddorf, dann auf der Deichkrone entlang bis zu den Dünen der Vogelwarte. Da ist Schluß und man hat gerade mal 10 Kilometer auf dem Tacho stehen. Nun könnte man noch zu Fuß bis zur Nordspitze auf die Odde rauf. Das kann man kann sich aber auch sparen, zurück zum Nord­dorf fahren und dann quasi seeseitig die ganze Strecke zurück. Der größte Teil davon führt durch Wald. Ab und zu gibt es Abstecher Richtung Strand.

Die Luft ist astrein. Kein Wunder bei einer Insel, die erstens klein ist und zweitens über ihre volle Länge an der offenen See liegt. Dazu kommt das Mikroklima des Waldes. Das kann selbst der Dünenweg auf Sylt nicht toppen. Ist so. Dafür kann man dort auf der vollen Strandlänge von 40 km immer an der Brandungskante entlang wandern. Immer erst gegen den Wind, um auf dem Rückweg ins Quartier zu schweben.

Auf Amrum ist das Radeln selber die Attraktion, da die Wege zu den Stränden beschwerlich und lang sind.

In den etwa 5 Stunden Aufenthalt waren 35 Kilometer drin, reichlich Pausen zum Fotografieren, lecker Kuchen, auch Kaffee.

Insgesamt habe ich in den 8 Tagen elektrischer Radelei gut 200 km zurückgelegt, viele Gespräche mit E-Radlern geführt und bin so zu einem Urteil gekommen. Selbst jene, die seit Jahren ein E-Rad vom Feinkost-Albrecht haben, waren's zufrieden damit.

So ein Ausflug bei Kaiserwetter macht einfach nur Spaß. Das Dope gibt es kostenlos. Funktioniert vollautomatisch. Die beste Variante ist immer noch, sein Radel mitzunehmen, dann eradelt man den Parcour in flottem Tempo ab.