27. Juli 2017
nordfriesische Gourmetküche: Wattwurmknödel
Die Liebhaber regionaler Feinkost sollen in diesem Blog nicht zu kurz kommen, gieren sie doch ständig nach neuen Rezepten zur Erweiterung ihres ohnehin vielfältigen Speiseplans. Heute sei die bei Insulanern und den Eingeborenen in den Randzonengebieten des Wattenmeers beliebte Feiertagsspeise Wattwurmknödel mit Friesensalat vorgestellt.
Benötigt werden eine Forke, ein Pfund Wattwürmer und Friesensalat je nach Bedarf. Der kann, muß aber nicht auf dem Teller liegen.
Die Forke braucht man, um an die Wattwürmer ranzukommen. Mit ihr schaufelt man sich den Weg in deren Behausung frei und schaut, ob noch jemand da ist. Nach einem Pfund kann man aufhören, die schrumpfen wegen des hohen Wasseranteils beim Brutzeln eh auf die Hälfte.
Wie man die Wattwürmer tötet, darüber sei der Mantel des Schweigens ausgebreitet. Ihr wißt schon, militante Tierschützer und so.
Auch wenn das Pfund Wattwürmer so aussieht, als sei es bereits durch den Wolf gedreht worden, kann man es ruhig so fein wie Tatar wolfen. Gesalzen ist das Essen ja schon. Man kann noch Pfeffer hinzhufügen, aber dezent, da der den natürlichen Geschmack verfälscht.
Nun gibt es wesentlich drei Möglichkeiten der Verarbeitung. Eigentlich vier. Mit ganz viel Semmelmehl wie die Bouletten aus dem Billigheimer. Ansonsten wie Boulette zubereiten. Entweder werden die Kügelchen gebraten oder frittiert. Beim Frittieren dürfen sie erst die letzten zwei drei Minuten ins heiße Öl, sonst sieht man sie nie wieder.
Wer auf panierte Wattwürmer steht, dem sei die dritte Variante empfohlen. Die Panade wie gewohnt zubereiten, gerne auch mit einer dezenten Prise Chili und/oder Paprika. Die Wattwürmer einzeln in der Panade wälzen, in das Frittiersieb legen und für etwa zwei Minuten erhitzen, bis sie goldgelbbräunlich aussehen. Dann sofort raus, auf ein Blech und ab ins Gefrierfach. Nach 24 Stunden kann man sie in das gewohnte Kühlfach umlagern. Für den Verzehr sollten sie wenigstens 16 Grad haben. Die Dinger sind der absolute Partykracher. Sagt man hier oben.