14. August 2017

kalter Kaffee



Da das Thema wieder mal durch die Verblödungspresse gegeistert wird, sei aus praktischer Erfahrung mitgeteilt, was eh jeder weiß, der den Rest des stehengebliebenen Morgenkaffees im kalten Zustand trinkt statt wegschüttet.

1. Ein guter Kaffee schmeckt auch kalt. Aber nicht als Dauerlösung.

2. Kalt gebrühten (cold brew) Kaffee gibt es nicht, denn bei Raumtempe­ratur werden die Inhaltstoffe des Kaffees nicht gebrüht sondern kalt extrahiert.

Wer es unbedingt selber ausprobieren möchte, den sei mein Verfahren empfohlen, das ich nie wieder anwenden werde. 30 Gramm Kaffee, sehr grober Mahlgrad, auf 300 ml kaltes Wasser, also Verhältnis 1:10. In die Büchse passen wegen des Kaffees nur 250 ml rein. Ergo füllt man am Ende wieder auf. Man rührt das alles kräftig um und läßt es dann bis zu 12 Stunden stehen. Dann kommt die Aeropress oder das Kaffeefilter zum Einsatz, um Brühe und Pampe voneinander zu trennen. Mit der Luft­presse geht es ruckzuck. Das Tröpfeln durchs Filter dauert eine Weile.

Und dann macht man sich einen Eiskaffee draus. Der Kaffee selber reißt mich jetzt nicht so vom Hocker, daß ich diese Blödsinn mitmachen muß. Ein guter Kaffee muß stark wie die sozialistische Staatengemeinschaft, heiß wie die Liebe zur Sowjetunion und schwarz wie unsere mosambika­nischen Freunde sein, hieß es in der DDR. An dieser simplen Wahrheit hat sich nichts geändert.

Kalter Kaffee ist was für Leute, die kein eigenes Urteilsvermögen haben und jedem Scheiß hinterherhecheln, der im Internet für die Doofen offeriert wird.