11. September 2017

Was ist schon gerecht? - Buttergeld für Hartzer


Burkhard Müller-Ullrich

Endlich wird die Butter teurer!

Es ist leider nicht alles in Butter mit der Butter.
Hartzer bekommen ab nächstes Jahr 7 Euro mehr an Monatslöhnung, berichtet das Verblödungsmagazin aus Hamburg. Sie vergaßen einen Blick auf das Gejammer der Konkurrenzblätter zu werfen. Die 7 Euro reichen gerade mal dazu aus, den Preisanstieg für 10 Stück Butter pro Monat abzufangen. So viel verbraucht zwar kaum jemand, es sind eher 4 bis 5 Packungen, aber damit bleibt fast nichts mehr, die Gier des Stromkon­zerns zu befriedigen.

Nun hat es ja doch noch geklappt. Der Chefredakteur der Zeitung "Neues Deutschland", Tom Strohschneider, sah sich veranlaßt, das Thema Gerechtikgeit mit einer Zeitungsseite zu würdigen. Und schau einer an, Karl Marx kommt auch drin vor.
Wenn zwei sagen, sie seien für mehr Gerechtigkeit, heißt das noch lange nicht, dass sie dasselbe meinen - oder auch nur etwas Ähnliches. Es können Welten zwischen Gerechtigkeitsvorstellungen liegen. Alle paar Tage machen Umfrageergebnisse die Runde, laut denen mehr oder weniger große Mehrheiten hierzulande die Verhältnisse ungerecht finden. Ein bisschen kann dem jeder zustimmen. Man hat noch Schlagzeilen von unzureichenden Gehältern, armutsbedrohten Kindern, wachsenden Erbschaften und hohen Profiten im Ohr. Doch was heißt das: Gerechtigkeit?
Was die Lohnlücke bei Frauen und Schwulen betrifft. Da kann Strohschneider geholfen werden. Die gibt es nicht.