11. Oktober 2017

der Tatort in einem Satz erklärt


Bildschirmfoto: noch eines der besten Szenenbilder aus einer wahrscheinlich langwei­ligen Steuer­geld­verschwendung

Frank Rauscher
Im Dienst-BMW führten sie moralische Debatten, weil ein gerüttelt Maß an Didaktik zur Primetime im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei dem Stoff natürlich unerlässlich ist.
Genau das ist der Grund, warum ich den Tatort seit 15 Jahren meide. Moral kann ich allemal besser als ein Drehbuchautor.

Offenbar hat Rauscher keine Ahnung, von dem, was er schreibt, denn Didaktik ist immer noch die Theorie von Kehre und Lernen. Was im Tatort stattfand und -findet ist aber Zwangsbeglückung, erwachsenen­päda­gogische Zurechtweisung, Erziehung mündiger Bürger. Didaktik ist für die unmittelbare Formung des Menschen zum Staatsschaf völlig unwichtig. Wichtig ist nur, daß die Moral der Geschicht von den Schafen gefressen wird.

Die Didaktik im BMW ging so.
Das ist keine Sternchenwelt. Kleinbürgerlicher, spießiger, miefiger Sumpf ist das.
Leitmayr meint zwar das im Film dargestellte Fickmilieu. Dem UNO-Beobachter ist aber klar, daß der Tatort an und für sich kleinbürgerlicher spießiger Verblödungsscheiß ist, dessen Hauptzweck die Erziehung des kriminellen deutschen Sumpfes hin zum besseren Menschen ist bzw. die moralische Aufmunitionierung der guten Deutschen gegen die bösen Antikatholen.

Unter den gegebenen Umständen wundert es nicht, daß ein anderer Kritiker, Ekkehard Knörer, zu einem anderen Film diese Absonderlichkeit absondert.
Michael Haneke erfindet sich erneut sehr bequem Figuren und eine Welt, die er genüsslich vorführen kann, ohne sich mit real existierenden Wirklichkeiten die Finger schmutzig machen zu müssen.
Äh, erstens darf der Hanke das und zweitens ist es nicht die Aufgabe eines erfundenen Spielfilms, sich mit den real existierenden Wirklichkeiten die Finger schmutzig zu machen. Es ist nicht mal Pflicht, diese abzubilden. Ein Film ist ein Film ist ein Film, und Filmkritiker jenseits von Renate Holland-Moritz sind strohdoof.