6. Oktober 2017

Verdauung rund um die Uhr

Kerstin Jurek
Ich empfehle nur, drei Stunden vor dem Schlafen nicht mehr zu viel zu essen, damit der Körper nicht während des Schlafes verdauen muss.
Die Dame hat vieles richtig dargestellt. Nur die allerletzte Aussage ist kompletter Stuß. Der Mensch verdaut rund um die Uhr, am besten und meisten im Schlaf. Es geht also nicht um das nicht verdauen müssen, das läßt sich gar nicht verhindern, sondern um eine ungestörte Verdauung. Dazu sollte die Nahrung, der größte Teil jedenfalls, den Magen Richtung Darm oder Schlund wieder verlassen haben.

Jeder kennt das ja. Wenn man sich wegen einer Magenrebellion mal so richtig ausgekotzt hat, schläft man wieder besser.

Verdauung verschlingt ganz viele körperliche Ressourcen, denn die Perestaltik arbeitet quasi immer, im Schlaf sogar am heftigsten.
Die Perestaltik wird normalerweise durch eine Reihe von Hormonen wie Galanin oder Serotonin reguliert, sodass man beispielsweise beim Sport geringere Darmaktivitäten verzeichnet als während einer Tiefschlafphase, wo die Verdauung am stärksten arbeitet.
Deswegen ist der Tipp, nach dem Essen soll man ruhn, goldrichtig. Die tausend Schritte nach dem Essen hingegen, die man tun soll, die sind erst mal falsch. Die kann jeder ruhigen Gewissens auf etwas später verschieben.

Ruht der Körper, können die frei gewordenen Ressourcen in die Verdauung investiert werden.