28. Dezember 2017

Tiefenschärfe richtig gendern



hubie 24.12.2017, 12:36

1. Der Rechthaberische Optiker sagt:

Es heißt Schärfentiefe, nicht Tiefenschärfe.

Dieser Irrtum ist allerdings so weit verbreitet, dass es nicht weiter auffällt...

Es ist die Tiefe der Schärfe (Schärfentiefe) und nicht die Schärfe der Tiefe (Tiefenschärfe).

observerlbg 24.12.2017, 14:55

2. NEIN, nicht schon wieder....

Beide Worte bezeichnen das gleiche und haben sich ähnlich stark durchgesetzt.

Oliver Timmermann behauptet den gleichen Scheiß wie der klugscheißende Optiker.
Schärfentiefe oder Tiefenschärfe?

Grundlegend gilt es, erst einmal die korrekte Bezeichnung zu bestimmen. Man trifft in aller Regel auf zwei Begriffe, die das gleiche bezeichnen sollen, aber nur einer von ihnen ist korrekt. Zum einen ist es die "Schärfentiefe" und zum anderen die "Tiefenschärfe".

Da es um die Tiefenausdehnung der Schärfe geht, ist "Schärfentiefe" der richtige Ausdruck. Die Eigenschaft wird als zweites genannt - wenn es um die Dicke einer Wurstscheibe geht, nennt man dies ja auch Scheibendicke und nicht Dickenscheibe. Es handelt sich um die Tiefe des scharf erscheinenden Raumes, also um die Tiefe der Schärfe. Nach den Regeln der deutschen Wortbildung ist dabei "Tiefe" das Grundwort, "Schärfe" das Bestimmungswort.
Die Volldeppen sterben nie aus. Wörter, Worte, vulgo Sprache entstehen im Sprachzentrum des Hirns, werden dort aneinandergekettet oder gehustet, an die Zungenspitze gerollt und mit kühnem Schwung in die Luft gepustet, auf daß eine gut vernehmbare Schallwelle entsteht.

Das Sprachzentrum des Menschen hat einen großen Nachteil. Es kennt keine Regeln der deutschen Wortbildung. Auch keine englischen, chinesischen, russischen usw. Diese Regeln sind Erfindungen von Nichtsnutzen, die mangels Sprachverständnis des deutschen Menschen Lautäußerungen in ein Korsett zwingen möchten.

Nur manchmal, das aber immer öfter, schaltet sich der Verstand ein, schleudert mit kühnem Schwung sein Lasso gen Zungenspitze, zerrt die dort bereitliegenden Wörter gen gaumen, sodaß sie gerade noch so runtergeschluckt werden können, ohne Schaden angerichtet zu haben. Zuweilen verspürt man ein leichtes Grollen in der Magengrube, weil das Runtergeschluckte einem nicht schmeckt. Anderntags grinst man innerlich.

Auch dieses famose Internet zeigt jeden Tag aufs Neue, daß die Menschen so schreiben, also in der Reihenfolge und mit den vielen Gefühlskommas, wie die Wörter im Sprachzentrum gebildet werden. Siehe Screenshot oben. Eindrucksvoller Beweis für das Grundgesetz der Soziologie. Der Anteil der Vollhonks ist in jeder statistischen Stichprobe annähernd gleich groß.

Sowas kommt davon, wenn diese Vollhonks ihre Dummheit unters Volk streuen wollen.