24. Januar 2018

NSU-Prozeß: Nebenklage überflüssig?



Wir dachten, Tom Sundermann mache im Sozenblatt für den Maasisten eine Umfrage, um das Strafrecht eindampfen zu können, weil die Rechte der Nebenklage zukünftig beschnitten werden sollen. Stattdessen parliert er über die Schreibtätigkeit von Omma.
Die Vorträge der Opfervertreter untersucht Gisela Friedrichsen kritisch in der Welt (kostenpflichtig). Dabei fragt sie: „Nebenklage, das fünfte Rad am Wagen?“

Zumindest in Teilen kommt sie zu einer bejahenden Antwort. Die Nebenklage hätte nicht viel mehr bewirkt, „außer, dass sie die Balance zwischen Anklage und Verteidigung aus dem Lot brachte“. Auf das Urteil würden die Plädoyers keinen Einfluss haben.
Richtig. Die können morgen aufhören und das bereits gefällte Urteil verkünden oder noch zehn Jahre plappern. An dem Urteil ändert das gar nichts.

Darum geht es jedoch nicht. Es geht darum, daß das auf Umfragen gierige Volk um die Teilnahme an einer solchen betrogen wurde. Der AK NSU versteht sich als Servicedienstleister und greift dem Sozenblatt hilfreich unter die Arme. Der Flatearthillon, unterstützt von Courtcontrol, möchte von den geneigten Lesern und Flacherdlingen wissen:

Ist die Nebenklage im NSU-Prozeß

wertvoll oder14 (11%)
überflüssig?112 (88%)

Stimmen bisher: 126
Umfrage beendet

Die Fragestellung grenzt an Erpressung und ist somit von einer sauber entworfenen Umfrage weit entfernt. Die enthält nämlich immer eine Aussteigerantwort, damit der Untschlossenene, Feigling, Zögerer und Nichtwisser nicht gezwungen ist, wider seine Absicht urteilen zu müssen. Wie man eine solche Aussteigerantwort formuliert, hängt vom Fragen­katalog ab, denn sie sollte sich in diesen harmonisch einordnen. Abgese­hen davon erkennen das Aussteiger eh auf Anhieb. Bei sehr langen Frage­katalogen kann man dies sogar über zwei hinterhältig untergebrachte Kontrollfragen absichern, die immer auch dann angekreuzt sein müssen, oder genau nicht, wenn die offenen Aussteigerantwort angekreuzt ist. Das verbessert die Qualität der statistischen Aussage.

Eine mögliche Aussteigerantwort, die wir aus Gründen der Quellenexaktheit nicht in die Fragestellung aufnehmen konnten, wäre z.B.

- ist in einer Bananenrepublik völlig Banane.

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