28. März 2018

einen Urknall hat es nie gegeben

Harald Zaun
Als der Big Bang in die Welt trat und zeitgleich die Selbige schuf, öffnete sich der erste Vorhang zur größten Ouvertüre des Universums. Mit ihm vollzog sich eine Premiere ohne Generalprobe, die kein Zuschauer sehen, kein Auditorium hören, kein Theaterkritiker kritisieren, kein Chronist protokollieren konnte. Es war eine betörende Galavorstellung im Nichts, vor einem Publikum, das nicht existierte. Weder eine menschliche noch außerirdische Seele war zugegen.

Heute, 13,82 Milliarden Jahre nach der großen Ouvertüre, sind wir bislang als einzig bekannte Spezies intellektuell und technisch in der Lage, den großen Vorhang einige Zentimeter beiseite zu schieben, wohl wissend, dass dahinter mindestens ein weiterer die Sicht auf das große Ganze versperrt.
Beim Urknall wie dem Klimawandel oder NSU handelt es sich um evan­geleske Nachbetergläubigkeit. Oder um es deutlich zu sagen. Die Men­schen sind nicht mal in der Lage, den Vorhang ein einziges µ eines Mikro­nanomillimeters beiseite zu schieben. Da bewegt sich nichts. Außer, der Theaterdonner, der um den Urknall veranstaltet wird.