15. Dezember 2018

Fanklub El Yaque

Hier hat sich so ein kleiner Kreis von Kennern des El Yaque gefunden und gar lustigen Abendveranstaltungen zelebriert. Nein, kein Stuhlkreis, aber trotzdem sehr unterhaltsam.

Es gibt also einige hier vor Ort, die mit Wonne auf Isla Margarita am El Yaque surften. Ich war es nicht, denn ich war auf Isla Coche und mußte mich im Dezember 2018 fragen lassen, wie bekloppt man sein muß, auf Coche Urlaub zu machen. Keine Ahnung, denn auch mit scharfem Nachdenken wüßte ich 15 Jahre später keine Antwort.

Das sind alles gestandene Kerle jenseits der 50, Proleten und Surfer, deren Lebensinhalt darin bestand und besteht, Schotter zu machen, um surfen zu können. Früher waren die Ziele Fortaleza in Brasilien und das El Yaque auf Isla Margarita. Beides geht wegen der Verhältnisse nicht mehr. Jener vor Ort als auch jener in der privaten Geldschatulle. Übrig geblieben sind Deutschland, Dänemark, die Kanaren und Kapverden.

Surfer kennen nur Wasser oder im 1-Euro-Laden sitzen und heulen, weil kein Wind ist. In dem Laden kostet der halbe Liter wirklich nur einen Haste-ma-n-Euro.

Von der Insel selber kennen sie nur die Schlafstatt, das Surfcenter und den Flughafen. Alles andere ist völlig belanglos. Auch die hohen Berge.

Da war ich auch schon. In den Arenas Negras. Nein, das ist kein Neger-Ghetto. Die befinden sich meist am Rande der Tomatenplantagen, denn die werden von Negersklaven bewirtschaftet, die teilweise wirklich rabenschwarz pigmentiert sind.

Arenas Negras ist das Gebiet, in dem der Volcano negro steht, ein Rülpsvulkan. Nein, kein Negervulkan, sondern ein schwarzer, nämlich jener, der um 17hundertweißtenich Garachico plattgewalzt hat. Fast, denn kurz vor der Vernichtung ging dem Lavastrom die Puste aus. Das ist schnöde Physik wie Wärmelehre, schiefe Ebene, Massenträgheit usw. Den Ort gibt es noch. Kürzlich wurde er von einem Herbststurm durchgespült.

Der Vulkan ist im Grunde gar nicht so negro, eher schwarzbraun wie die von Heino besungene Haselnuß. Doch das darf man nicht rauskriegen, da Betreten verboten.

Ergo findet am Abend meistens ein Informationsaustausch statt. Sie berichten darüber, daß der Wetterbericht behauptet, anderntags werden 20 Knoten an Land geworfen. Ich, welch schicke Fotos ich vom Teide angefertigt habe.

So erfährt man dann, daß man die Sockwa G4 am besten mit Fahrradflickzeug in die Lebensverlängerung schickt, statt sich völlig überteuerten Neoprenkleber zu besorgen. Hat die Olsenbande auch so gemacht. Mit dem Taucheranzug.
Und, haben die beiden sich wirklich selber umgebracht?

Nö, die wurden emordet.
Wenn man schonmal einen Aktenkundler des NSU am Tisch sitzen hat, werden auch solche Fragen gestellt, denn die kam auf, als jemand von der bekloppten Ulrike Folkerts berichtete, die einer bösen Frau den Blattschuß genau mitten in die Stirn setzte und anschließend den Puls an der Halsschlagader nahm. Die Tapete am Hinterausgang des Schußkanals sei mit viel Theaterblut optisch sehr gut in Szene gesetzt worden.

Wie bei den Uwes.