17. Dezember 2019

Notstand im Lektorat

In einem Anhang zum Berliner Blau wird kurz über den weiteren Werdegang der Protagonisten berichtet.
Von 1957 bis nach dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 war Erich Mielke Stasi-Chef. Zuvor hatte Mielke im Oktober 1989 den Notstand ausgerufen und die Stasi angewiesen, 86000 Ostdeutsche zu verhaften und auf unbestimmte Zeit festzuhalten. Doch die Mitarbeiter der örtlichen Staatssicherheit weigerten sich, seine Befehle auszuführen, aus Angst, gelyncht zu werden.*
Oha. Deutsche Lektoren wurden schon alle an die Wand gestellt (Greta Thunfisch) und gelyncht. In Wirklichkeit hat's die Bahn verbockt (Arno von Frank, Relotius Nf.). Wie geht die Geschichte jetzt ohne tapfere Gegenleser und Federkielkrieger nur weiter?
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* Philip Kerr, a.a.O., S. 637